Wahrnehmung, Antritt und Schnelligkeit gezielt mit Torschüssen trainieren

Oft wird die Schnelligkeit im Fußball auf Sprint zum Ball oder in freie Räume reduziert. Schnelligkeit bedeutet aber, mit und ohne Ball hohes Tempo aufzunehmen, eine kurze Reaktionszeit und blitzschnell Entscheidungen zu treffen.

Wir stellen hier drei Torschussübungen vor, die diese Merkmale enthalten. Sprint zum Ball, nach Torerfolg oder zur Vorlage, generiert werden die Abläufe durch optische Signale. Kurze Läufe mit maximalem Tempo werden hier mit fußballspezifischen Aktionen verknüpft, vom Torschuss, Dribbling, bis zum 1 gegen 1.

Wahrnehmungs-, Antizipations-, Entscheidungs- und Reaktionsschnelligkeit

Das Fußballspiel wird immer schneller und das entsprechende Training für mehr Speed gewinnt weiter an Bedeutung. Schnell rennen allein reicht aber nicht, oft bleiben den Spieler nur Sekundenbruchteile, um eine Aktion ausführen zu können. Diese Spielsituationen und der dadurch entstehende Druck, können nur durch ausgeprägte Fähigkeiten in der Handlungsschnelligkeit gelöst werden.

In jeder Spielsituation muss der Spieler diese erstmal wahrnehmen und entscheiden, wie er reagiert. Erkennt er die Situation gilt es, sie richtig einschätzen, er muss antizipieren. Anschließend entscheidet er und sollte schnell reagieren, wenn die Situation sich schlagartig verändert.

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Nutzung von Torschüssen für Umschaltaktionen

Umschalten bedeutet in den nachstehenden Übungen, nicht nur vom Torschuss in den Sprint oder umgekehrt zu wechseln. Wir verlangen, die Situation schnell zu erfassen und Lösungen vorzubereiten. Erkennen die Spieler das optische Signal, folgt der schnelle Antritt und als Anschlussaktion kann ein Dribbling, ein 1 gegen 1 oder ein Torschuss folgen. Alle Aktionen haben eins gemeinsam: Es bleibt wenig Zeit, alle Abläufe erfolgen im Höchsttempo, wenn das optische Signal wahrgenommen wurde.

In der Animation unten, werden alle drei Torschussübungen nacheinander gezeigt. Die Abstände sind wie so oft dem Leistungsvermögen geschuldet, allerdings sollte bei den Sprintstrecken darauf geachtet werde, dass fußballspezifische Sprints meistens nicht mehr als 15 bis 25 Meter betragen. Beim Sprinttraining kommt es nicht zur Überbelastung, es sollte immer im ausgeruhten Zustand stattfinden und entsprechend sind Pausen wichtig. Diese Erholungsphasen werden in den Übungen automatisch durch die kurzen Wartezeiten generiert. Diese sollten aber nicht zu lang sein, deshalb empfiehlt es sich bei größeren Trainingsgruppen weitere Spielfelder aufzubauen. Genug der Theorie, schaue dir die Animation an und lese unbedingt die Beschreibungen, dann werden die Abläufe noch klarer.

Torschuss-Sprintübungen

Der Dank für die Einsendung der Übungen geht in die Schweiz.

Alle drei Torschuss-Sprintübungen als PDF

Organisation der Trainingsübungen:

  • Ein Spielfeld wird markiert, die Maße und ob und wie viele Hütchen oder Markierungen du wählst, überlassen wir dir.
  • Achte darauf, dass der Torschuss ca. von der Strafraumgrenze erfolgt.
  • Die Sprintstrecke sollte eine Länge von 15 bis 25 Metern haben.


A. Sprint nach Torerfolg

Ablauf:

  • Spieler Weiß (siehe Grafik) schießt aufs Tor, er darf kurz andribbeln.
  • Trifft Weiß nicht ins Tor, schießt er erneut.
  • Trifft Weiß, drehen und sprinten beide Akteure über die hintere Spielfeldbegrenzung.
  • Welches Team gewinnt die meisten Sprints?


B. Sprint zum Ball

Ablauf:

  • Spieler Weiß und Schwarz laufen langsam rückwärts vom Ball weg.
  • Plötzlich startet ein Spieler, der vorher festgelegt wurde, zum Ball (in der Grafik Weiß).
  • Es folgt der Torabschluss, eventuell nach einem 1 gegen 1.


C. Sprint zum vorgelegten Ball

Ablauf:

  • Zwei Spieler passen den Ball hin und her (in der Grafik die gelben Spieler).
  • Plötzlich legt einer der Spieler den Ball vor.
  • Jetzt dürfen Weiß und Schwarz zum Ball starten.
  • Wer zuerst am Ball ist, versucht ein Tor zu erzielen, der andere Spieler wird zum Abwehrspieler.
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