Umbauphasen mal sinnvoll nutzen
Nicht immer gelingt es eine Trainingseinheit ohne Umbauphasen zu planen. Lässt man die Kinder ohne Aufgabe für einige Minuten unter sich, wird es schnell unruhig. Diese Phase kann ein Trainer aber nutzen und eine Aufgabe schon zu Beginn der Trainingseinheit für diese Zeit bekanntgeben. Das kann eine technische Übung sein, wie zum Beispiel den Ball hochwerfen, dann mit dem Fuß direkt spielen und fangen. Auch die Ausführung einer zuvor trainierten Finte, kann in dieser Phase geübt werden. Nach einiger Zeit gewöhnen sich die Kinder an diese Aufgaben, sie gehören zum Training dazu, sind quasi ein Ritual während der Umbauphasen und diese werden sinnvoll ausgefüllt.
Gemeinsames Aufräumen der Trainingsmaterialien – Wir sind ein Team und der Trainer ist nicht für alles zuständig
Auch das gemeinschaftliche Auf- und Zusammenräumen von Bällen, Leibchen, Hütchen und Co. und das Einräumen in Materialcontainer oder ins Vereinsheim, sollte als wiederkehrendes Ritual eingeführt werden. Es entlastet den Trainer, steigert das Gemeinschaftsgefühl und wird als festes Ritual und Abschluss der Trainingseinheit bei Eltern und Kindern wahrgenommen.
Weitere Hilfsmittel und Strukturen, die Trainern helfen können
Die Kapitänsbinde
Jede Fußballmannschaft hat einen Kapitän und das wissen selbst die Kleinsten. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist er der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz. Er überzeugt durch seine fußballerische Leistung, seinen Einsatzwillen und durch seine Vorbildfunktion. Warum sollte man sich das nicht schon bei Kindern zunutze machen? Die Kinder wissen, es ist eine Auszeichnung Kapitän zu sein. Der Trainer vereinbart mit den Spielern folgende Regelung: der Träger der Binde sollte sich besonders anstrengen und sich auch vorbildlich verhalten. Dadurch kann man durch die Weitergabe der Binde ein Kind motivieren und auch belohnen, es wird stolz sein. Bei einer Turnierveranstaltung kann die Binde nach ein oder zwei Spielen an das nächste Kind weitergeben werden. Im Kinderfußball sollte jedes Kind irgendwann Kapitän sein, auch das Führen einer Liste macht Sinn. Anlässe können, neben besonders gutem Sozialverhalten, auch der Geburtstag oder das Zuschauen von Oma oder Opa sein.
Das Maskottchen
Meine G-Jugend hatte immer einen sehr großen Teddybären dabei. Dem Teddy hatten wir ein Trikot und eine Hose unseres Vereins angezogen. Er wurde vor jedem Spiel in das Tor oder oben auf das Tornetz gelegt. Die Mannschaft hatte immer die Aufgabe auf unser Maskottchen zu achten und es immer mitzunehmen, das war für die Kinder eine tolle Aufgabe. Er diente auch das eine oder andere Mal als Trostspender, wenn mal ein Spiel verloren wurde oder etwas nicht funktioniert hat! Bei der Siegerehrung durfte unser Maskottchen natürlich nie fehlen, auch nicht auf den Erinnerungsfotos und einen Namen hatte es natürlich auch.
Die einheitliche Kleidung
Eine Mannschaft kleidet sich immer einheitlich. Warum eigentlich? Auf dem Spielfeld sind Trikots und Co. Naheliegend, sie dienen zur schnelleren und einfacheren Unterscheidung der gegeneinander spielenden Teams. Aber warum tragen wir auch neben dem Spiel Trainingsanzüge, Shirts und Jacken in den Vereinsfarben?
Es schafft ein Gemeinschaftsgefühl, als Kindertrainer sollte man dies nicht unterschätzen. Es gibt aber noch weitere Gründe für einheitliches Erscheinungsbild, nehmen wir als Beispiel ein Kinderturnier in einer Sporthalle. Dort tummeln sich zahlreiche Kinder, Eltern, Trainer und Zuschauer, für Kinder ist dies aufregend. Es macht in einer solchen Situation durchaus Sinn, dass die Spieler rein optisch ihre Mitspieler und den Trainer schnell erkennen und wiederfinden. Auch die Tatsache, bei einer solchen Menschenmenge einer ganz bestimmten Gruppe zugeordnet werden zu können, ist wichtig. Man muss Bambini nicht mit einer Vollausstattung beglücken, aber ein Trainingsanzug und ein vernünftiger Trikotsatz sind bestimmt Highlights. Der Kreativität von Trainern und Eltern sind hier keine Grenzen gesetzt, neben Anzügen und Trikots können Rucksäcke, Taschen, T-Shirts, Poloshirts, Pullis, Jacken und Mützen mit dem Vereinslogo angeschafft werden. Firmen unterstützen Kinderteams als Sponsoren gerne, oft lieber als ein Herrenteam in den unteren Gefilden des Kreisklassenfußballs. Auch die Eltern könnte man hier ins Boot holen und mit einheitlichen Pullis oder Shirts ausstatten. Aufdrucke wie „Stolze Fußballmama“, steigern nicht nur bei den Kindern das Gemeinschaftsgefühl!
Fazit
Wird bei der Planung der Saison vom großen Ganzen bis zur einzelnen Trainingseinheit an alle wichtigen Punkte gedacht, steht der Trainer fachlich schon mal gut da. Um die Eltern mit ins Boot zu holen, sollten alle wichtigen Informationen vor der Saison durch einen Elternabend oder durch einen Infobrief per WhatsApp an die Mamas und Papas weitergegeben werden. Zu Beginn der Rückrunde folgen dann alle wichtigen Infos bis zum Saisonende. Beginnend mit der ersten Trainingseinheit können Trainer und Kids immer mehr feste Rituale in das Mannschaftsleben integrieren. Die Kinder gewinnen an Sicherheit und Geborgenheit und können sich so besser konzentrieren, der Lernerfolg wird gesteigert. Der Trainer steuert durch feste Strukturen und Rituale die gemeinsame Trainingsarbeit. Er bereitet so den Weg zu viel Spaß im Training und Spiel und ermöglicht große Lernerfolge.