Neuer und seine Verletzungen - Haben wir ihn endlich zurück?

Ob Muskelfaserriss, Bänderläsion im Sprunggelenk oder Achillessehnenriss: Wer selbst Fußball spielt, hat wahrscheinlich schon die ein oder andere schwere Verletzung kassiert.

Doch was, wenn so etwas einem Profifußballer passiert, auf den sich ein Team verlässt?

Wer früh in seiner Karriere eine schwerwiegende Verletzung kassiert, landet erst einmal für ein paar Monate auf der Bank. Im schlimmsten Fall geht es gar nicht mehr zurück auf das Spielfeld, da der Verein sich nach einem neuen, gesunden Spieler umsieht und man leider gehen muss. Ist man Manuel Neuer, passiert das nicht. Stattdessen heben Tausende an deutschen Fußballfans erschrocken die Hände zum Gesicht und sorgen sich um die Zukunft der Bayern und nicht zuletzt der Nationalmannschaft.

Manuel Neuer als einer der ältesten Spieler

Manuel Neuer ist bereits 39 Jahre alt und damit einer der zehn ältesten FCB-Spieler in der Bundesliga. Ob das etwas mit der erhöhten Anzahl seiner Verletzungen in den letzten Monaten zu tun hat, weiß man nicht. Schließlich hat der Fußball Zugriff auf die besten Physiotherapeuten des Landes, arbeitet mit persönlichen Trainern und kann sich ausgezeichnete Behandlung leisten. Und dennoch ist der Druck groß.

Heute spielt Manuel Neuer wieder, und zwar wie gewohnt für den FC Bayern München. Dabei hatte er sich zuletzt am 06.03.2025 einen Muskelfaserriss geholt, davor im Dezember des Vorjahres einige Rippen gebrochen und nur wenige Monate davor unter Oberschenkelproblemen gelitten.

Während Letzteres ihn lediglich für 9 Tage außer Gefecht sah, verpasste er mit seinem Muskelfaserriss ganze zehn Spiele des FC Bayern Münchens. Selbst Jonas Urbig, einer seiner Vertreter, verletzte sich, sodass der Verein erneut umplanen musste. Dass Neuer sich die Verletzung nicht beim Spiel selbst, sondern beim Torjubel einholte, ist fast kurios.

Der Blick der Fans

Dass er nun wieder einsatzbereit ist, gefällt auch den Fans. Denn nach wie vor zählt Manuel Neuer zu den Lieblingsspielern vieler Deutscher und er gilt als Vorbild für viele junge Torwärte, die tagein, tagaus davon träumen, einmal so gut zu spielen wie er.

Wer vielleicht nicht selbst spielt, den Fußball aber trotzdem von ganzem Herzen liebt, wettet wahrscheinlich. Es gibt nämlich einige Wettanbieter ohne LUGAS Zentraldatei, bei denen man nicht nur auf den Ausgang eines Spiels, sondern auch auf konkrete Wetten zu Lieblingsspielern wie Manuel Neuer wetten kann. Ein Blick auf den Vergleich lohnt sich, denn nicht jeder Wettanbieter ist gleich.

Die Zukunft Neuers

Doch so groß die Freude über Neuers Comeback auch ist, bleibt eine Frage: Ist das noch der Manuel Neuer, den wir kennen? Der Mann, der einst das Torwartspiel revolutionierte, Bälle nicht nur hielt, sondern mitspielte, mitdachte und jederzeit mitlenkte. Diesen Manuel Neuer wollen wir weitersehen und die Chancen dafür stehen gut. Denn Neuer ist so professionell, wie man es sich nur vorstellen kann, und nimmt seine Regeneration zu jedem Zeitpunkt ernst. Seine Reaktionsschnelligkeit, das Stellungsspiel, der Blick für die Situation – all das ist da. Doch muss er mit dem Alter irgendwann die Handbremse anziehen?

Nach so vielen Verletzungen braucht nämlich nicht nur der Körper, sondern auch der Kopf Zeit. Vertrauen in die eigene Beweglichkeit und in den eigenen Körper bauen sich nicht über Nacht wieder auf. Es liegt an Neuer, zu zeigen, wer er ist und wer er in Zukunft sein möchte.

Und trotzdem: Die Uhr tickt. Mit 39 Jahren steht Neuer theoretisch kurz vor dem Karriereende, auch wenn er selbst das Wort „Rücktritt“ bisher meidet. Aber was kommt danach? Die Nationalmannschaft hat längst Alternativen aufgebaut, auch beim FC Bayern München denkt man strategisch in die Zukunft. In Manuel Neuers Fußstapfen zu treten, gehört sicherlich zu den schwierigsten Aufgaben, die es aktuell im deutschen Fußball zu bewältigen gibt. Und dennoch gibt es junge, hungrige Spieler, die genau diese Herausforderung schätzen.

Für die Mannschaft ist Neuer aber noch immer ein Stabilitätsanker in bewegten Zeiten. Jemand, der Ruhe ausstrahlt, Erfahrung mitbringt und auf den man sich, trotz aller Rückschläge, irgendwie immer verlassen kann.

Die mentale Komponente im Profifußball

Was bei Comebacks wie dem von Neuer oft unterschätzt wird, ist die mentale Komponente. Ständige Verletzungen, Zweifel an der eigenen Belastbarkeit und das Wissen, dass jüngere Spieler bereitstehen, setzen selbst erfahrene Profis unter Druck.

Ein erfahrener Torwart wie Neuer weiß, wie er mit dieser Belastung umgehen muss – aber auch er ist nicht unverwundbar. Der ständige Fokus der Medien, die hohen Erwartungen der Fans und das eigene Anspruchsdenken können zur echten Zerreißprobe werden. Dass Neuer dennoch zurückkehrt und Leistung zeigt, spricht für seine mentale Stärke – und seine außergewöhnliche Karriereeinstellung.

Neuer als Identifikationsfigur

In einer Zeit, in der Fußball oft von raschem Wechsel, Millionentransfers und kurzlebiger Fanliebe geprägt ist, verkörpert Manuel Neuer etwas Seltenes: Beständigkeit. Gerade für junge Fans und Nachwuchsspieler ist er mehr als nur ein Torwart – er ist eine Identifikationsfigur. Seine Rückkehr bedeutet also nicht nur sportlich Stabilität, sondern auch emotional ein Stück Heimat im oft hektischen Fußballbetrieb.

Ob wir uns gerade am Anfang von Neuers letztem Kapitel als aktiver Spieler befinden, lässt sich schwer sagen. Klar ist, dass eine solche Karriere einen würdigen Abschluss verdient – idealerweise auf dem Platz, nicht auf der Bank. Vielleicht ist es dieser Wunsch, der ihn immer wieder zurückbringt. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Fans, die Mannschaft und den Fußball in Deutschland. Sollte das wirklich seine letzte Saison sein, dann ist sie jetzt schon ein Beispiel für Durchhaltevermögen, Willensstärke und Liebe zum Spiel, und zwar unabhängig davon, wie viele Minuten er noch im Tor steht.

Es ist also nicht nur eine Rückkehr auf den Platz, sondern auch ein Zeichen. Dafür, dass selbst nach schweren Verletzungen noch ein Weg zurück möglich ist. Dafür, dass mentale Stärke oft genauso wichtig ist wie körperliche. Und vielleicht auch dafür, dass Abschied nicht immer etwas Endgültiges bedeuten muss – sondern auch ein Übergang sein kann. In eine neue Rolle, ein neues Kapitel.

Denn ganz gleich, ob auf oder neben dem Platz: Manuel Neuer bleibt ein Gesicht des deutschen Fußballs. Und vielleicht ist genau das seine größte Stärke.

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