Worauf es beim Schuhwerk ankommt - Kaufratgeber mit Checkliste

Wer auf dem Platz Höchstleistungen abliefern will, braucht hochwertige Fußballschuhe mit perfekter Passform. Mangelt es an Grip, Stabilisierung oder Flexibilität, können die Schuhe zu einem Leistungsverlust führen.

Ob Sprint, agile Richtungswechsel oder präziser Schuss: Das Schuhwerk muss optimal zu Spielerinnen und Spielern passen und maximale Stabilität verleihen. Worauf beim Kauf zu achten ist, um von Performance und Tragekomfort zu profitieren, wird in diesem Beitrag erläutert.

Passform – Fußballschuhe wie eine zweite Haut

Egal, ob die Füße eher eine schmale, längliche oder besonders breite Form aufweisen: Ein passgenauer Schuh umschließt die Füße wie eine zweite Haut, ohne einzuengen. Keinesfalls darf er zu locker zu sitzen. Die bedarfsgerechte Passform gehört zu den wichtigsten Faktoren beim Kauf. Viele Modelle fallen aufgrund der persönlichen Fußform bereits aus der Auswahl, was die Kaufentscheidung letztlich von Beginn an vereinfacht. Grundsätzlich verkaufen fast alle großen Marken von Adidas über Puma bis Nike Schuhe für schmale und breite Füße. Am Beispiel von einigen Produkten des Herstellers Adidas lassen sich die individuellen Stärken nachvollziehen:

Adidas X
Soll sich besonders für offensive Positionen eignen. Der Schuh ist verhältnismäßig schmal, sehr leicht und fördert das direkte Ballgefühl.
Adidas Predator
Für breite Füße nicht ideal. Der Schuh ist mittig relativ eng geschnitten, was bei breitem Fuß unangenehm werden kann. Deshalb eher für etwas schmalere bis normal geformte Füße favorisieren! Vorteil hier: Hohe Stabilität.
Adidas Nemeziz
Wer breite Füße hat, ist mit diesem Modell des Markenherstellers besser beraten. Durch seine Flexibilität erleichtert der Nemeziz auch das An- und Ausziehen der Schuhe. Die Stabilität ist im Vergleich zum Predator geringer.

Beim Anprobieren der favorisierten Produkte ist es wichtig, dass beide Schuhe getragen und damit typische Bewegungen im Ladengeschäft oder zu Hause (beim Online-Shopping) durchgeführt werden. Kurze Sprints oder schnelle Wechsel der Richtung können auf ungünstige Formen oder andere Defizite aufmerksam machen. Sollten sich hierbei schon Druckstellen ankündigen, sind die Schuhe ungeeignet.

Durch das Testen mehrerer Modelle lässt sich meist ein gutes Gefühl dafür entwickeln, welches sich am Fuß am besten anfühlt. Der Vergleich macht den Unterschied. In vielen lokalen Sportfachgeschäften dürfen Kunden das Schuhwerk ergänzend mit einem Ball testen, um ein Gespür dafür zu bekommen, wie es sich am Fuß in Aktion verhält.

Sohlen passend zum Untergrund

Neben der Passform ist selbstverständlich der Einsatzzweck der Schuhe maßgeblich beim Kauf. Wer auf Naturrasen kickt, benötigt einen anderen Fußballschuh wie beim Hallenfußball oder für das Training auf Kunstrasen. Einsteiger werden in diesem Sektor mit diversen Kürzeln von AG bis TF konfrontiert. „Hierbei handelt es sich um verschiedene Klassifizierungen, welche die großen Hersteller von Fußballschuhen allesamt verwenden“, klärt die Redaktion des spezialisierten Ratgebers unter fussballschuhe.org seine Leserschaft auf. Während AG zum Beispiel für Artificial Ground steht und auf Kunstrasenschuhe mit länglichen Nocken hindeutet, beschreibt SG Stollenschuhe für weiche bis matschige Untergründe (Soft Ground). Alle weiteren Klassifizierungen lassen sich der Tabelle des Ratgeberportals entnehmen.

Tipp: Wer mit den Vorgängern bereits zufrieden war und nur aufgrund von Verschleiß ein neues Paar Fußballschuhe braucht, sollte sich zumindest am entsprechenden Modell orientieren oder gar dabei bleiben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das, was zuvor gut funktioniert hat, auch bei der nächsten Modellgeneration stimmt.
7 Homegym – Teamsportbedarf.de

Flexibilität ist ein Muss

Obwohl ein Fußballschuh den Füßen Halt geben muss, darf er gleichzeitig keinesfalls starr beziehungsweise dauerhaft steif sein. Stattdessen sind bewegliche Sohlen und Obermaterialien wichtig, damit das Schuhwerk alle Bewegungen während Training oder Spiel flexibel mitmacht. Der gesamte Schuh muss dehnbar sein und darf keine Druckstellen verursachen. Außerdem braucht es ein direktes Ballgefühl, was wiederum stark vom Material und dessen Stärke abhängt. Einige Hersteller arbeiten dahingehend inzwischen mit speziellen Oberflächenstrukturen für maximalen Grip am Ball.

Gewicht – leichter ist nicht immer besser

Ultraleichte Fußballschuhe sind heute eine Selbstverständlichkeit. Sie fördern möglichst ermüdungsfreies Spielen über die gesamte Distanz eines Spiels und entlasten den Bewegungsapparat. Allerdings kann ein Mangel an Gewicht auch ein Mangel an Halt bedeuten, wenn Hersteller extrem an Material sparen. Ein Kompromiss ist hier – wie bei vielen Faktoren – oft die beste Entscheidung.

Obermaterial – Leder oder Kunstfasern

Leder hat den Vorteil, dass das Naturmaterial nach einer gewissen Eingewöhnungsphase besonders weich und anschmiegsam wird. Fußballschuhe aus Kunstfasern können mit diesem Materialverhalten nicht immer mithalten. Leder hat hingegen den Nachteil, dass es im direkten Vergleich schwerer ist.

Verschlusssystem – offen oder verdeckt

Viele Spieler stören sich bei Fußballschuhen an den Schnürsenkeln. Insbesondere diejenigen, die Präzisionsarbeit am Ball leisten müssen, greifen gern zu Alternativen mit verstecktem Verschlusssystem. Darunter der Nike Phantom Vision II. Dahingehend muss jeder für sich entscheiden, was besser zu den persönlichen Ansprüchen und zur Position passt.

Schuhe für alle Spielertypen

Ob Torwart, Stürmer, Verteidiger oder eine andere Position beziehungsweise andere Spielertypen: Fußballschuhe müssen den Anforderungen gerecht werden und dementsprechend ausgewählt werden. Während Spielmacher besonders viel Halt und wenig Gewicht voraussetzen, verlangt der Stürmer nach Schuhen mit perfekter Schussfläche und maximalem Grip. Beim Kauf sollte deshalb klar sein, was das Schuhwerk mit sich bringen muss, um in der gewünschten Position Top-Leistungen abzuliefern.

Zum Schluss die wichtigsten Kaufkriterien für Fußballschuhe in der Checkliste:

    • Perfekte Passform ohne Druckstellen
    • Sohle passend zum Bodenbelag
    • Flexibilität in Aktion
    • Angenehmes Gewicht
    • Hochwertiges Material mit Grip
    • Bedarfsgerechter Verschluss
    • Direktes Ballgefühl
    • Ausreichend Halt (Stabilisierung)
    • Optimale Traktion für hohe Kraftübertragung
Ein Kauftipp zum Schluss: Es kann sich lohnen, nicht zu den neuesten Modellen der Hersteller zu greifen, sondern zu den Top-Vorgängern. Das hat nicht nur preisliche Vorteile, weil die älteren Schuhe oft um ein Vielfaches günstiger im Verkauf landen. Die besten Fußballschuhe, die bereits ein oder gar zwei Jahre auf dem Markt sind, haben sich inzwischen bewährt – ihre Bewertung als Top-Produkt kommt nicht von ungefähr, sondern durch das Tragen der Profis und die damit verbundenen Erfahrungen.

 

Bilder: planet_fox (1+2); phillipkofler (3)/ Pixabay