Futsal - Eine Sportart mit Zukunft

Längst überfällig und noch nicht etabliert: die andere Art des Hallenfußballs

Futsal ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch eine Randsportart. In anderen fußballverrückten Ländern ist Futsal längst ein Profisport mit vielen Aktiven und entsprechenden Ligen. Wo dieser Sport seine Wuzeln hat und warum wir solche Probleme damit haben, versucht dieser Artikel aufzudecken.

Der Begriff Futsal setzt sich aus den Worten "Futbol" (Fußball) und "Salon" (Halle) zusammen

In Deutschland gilt Futsal als abgewandelte Form des Hallenfußballs. Seinen Ursprung hat diese Sportart in Uruguay, wo vor etwa 70 Jahren die ersten Spiele durchgeführt wurden. Intensiv wird diese Sportart in Südamerika seit den fünfziger Jahren betrieben. Dort wird Futsal nicht nur in der Halle gespielt, sondern auf unzähligen kleinen Freiluftfeldern.

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1989 wurde Futsal von der FIFA als offizieller Wettbewerb aufgenommen. Es ist also keine neue Sportart und doch in einigen Ländern, dazu gehört auch Deutschland, noch relativ unbekannt.

Der Begriff Futsal setzt sich aus den Worten "Futbol" (Fußball) und "Salon" (Halle) zusammen. Ein Spiel, welches schon lange seinen Platz in vielen Fußballnationen gefunden hat. In Südamerika, Südeuropa und auch in Osteuropa hat sich Futsal zwischenzeitlich in vielen Ländern etabliert. In Spanien existiert bereits eine Profiliga mit 16 Teams. Auch in Portugal, Italien und in den Niederlanden hat Futsal einen hohen Stellenwert.

Die bisherigen Europameister kamen aus Russland, Italien und viermal Spanien. Amtierender Weltmeister ist Brasilien, die diesen Titel insgesamt fünfmal gewannen. Spanien wurde zweimal Weltmeister.

Spieler wie Pele, Ronaldo, Ronaldinho, Robinho und Zico sind nur eine kleine brasilianische Auswahl von Ballkünstlern, die in ihrer Jugend Futsal spielten. Zwischenzeitlich wird die Anzahl der Spieler in über 100 Ländern auf mehr als 25 Millionen beziffert.

In Deutschland wurde Futsal lange Zeit als "Zirkusfußball" abgetan, der die Tugenden des deutschen Fußballs nicht unterstützt. Die Deutschen würden sich Knoten in die Beine spielen, wenn sie versuchen Futsal zu spielen.

Der DFB hat sich nun, nach vielen Jahren, offiziell für Futsal ausgesprochen.
"Die Landesverbände sind aufgefordert, Futsal an die Basis heranzutragen. Da im Weltgeschehen bereits Europa- und Weltmeisterschaften ausgetragen werden, muss sich der DFB überlegen wie die weitere Entwicklung von Statten gehen soll", hieß es 2006 aus dem DFB-Vorstand. Lange Zeit war Futsal in Deutschland eine private Initiative, bis im April 2006 der erste DFB-Futsal-Cup stattfand.

In Österreich und in der Schweiz geht die Entwicklung des Futsalsports ähnlich schleppend voran.

Warum ist Futsal für den Fußball wichtig?

Betrachtet man die Namen der Länder, in denen Futsal einen hohen Stellenwert hat, fällt eines besonders auf: Es sind fast ausnahmslos Staaten, wo ein technisch hochwertiger Fußball gespielt wird. Dies kann Zufall sein, bewiesen ist aber nichts.

Futsal ist wesentlich schneller als der deutsche Hallenfußball und wird auf technisch sehr hohem Niveau gespielt. Dies liegt in erster Linie an dem besonderen Ball und am Regelwerk. Der sprungreduzierte Ball ermöglicht eine einfache Ballkontrolle und fördert das Direktspiel. Durch die Spielregeln wird körperbetontes Spiel verhindert, dadurch sind im Zweikampf technisches Können gefragt und nicht die robuste Spielweise entscheidend. Die Spielzeit wird effektiv gemessen und jegliche Spielverzögerung nach 4 Sekunden bestraft. Die ausgedehnte Rückpassregel verhindert zusätzlich das Spiel auf Zeit.

Fazit

Fast zwanzig (!) Jahre zu spät, jetzt wird es Zeit intensiv mit Futsal zu beginnen.

Mehr Infos über das Futsal-Regelwerk erhältst Du hier bei Soccerdrills unter "Futsal - Besondere Spielregeln".

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