Ballkontrolle nach koordinativen und kognitiven Aufgaben

Ballkontrolle, Ballsicherung gezielt trainieren

Wie soll aus einer Aktion heraus kombiniert werden, wenn schon die Ballkontrolle im Ursprung nicht funktioniert? Das Erlernen, flache, hohe, halbhohe und nicht exakte Pässe so zu kontrollieren, dass sie in die nächste Aktion ohne Verzögerung übergeleitet werden, darf in der Ausbildung von Fußballern nicht zu kurz kommen.

In der Praxis erschweren weitere Faktoren die Ballkontrolle: Bei hohen oder halbhohen Zuspielen ist die Flugkurve ständig unterschiedlich, bei Flachpässen variiert der Passdruck. Es ist deshalb nicht möglich, sämtliche Spielsituationen im Training isoliert als ständige Wiederholung darzustellen.

Die Ballkontrolle bei ungenauen Zuspielen

In unserer Beispielübung wird der Ball automatisch nicht immer exakt zugeworfen, die Passschärfe verändert sich durch unterschiedliche Pass- und Laufwege, die Ballkontrolle erfolgt mal frontal oder der Pass wird in den Rücken gespielt. Die anzubietenden Wettkämpfe erhöhen den Druck zusätzlich, die Passgenauigkeit wird darunter leiden und genau das wollen wir.

Für den weiteren theoretischen Einblick lese bitte die Artikel „Annahme und Mitnahme hoch zugespielter Bälle“ und „Annahme und Mitnahme flach zugespielter Bälle“.

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Entscheide dich: Weiterleitung oder Anschlussaktion mit Ball?

In der Spielpraxis können Zuspiele nicht immer direkt weitergeleitet werden. Ob eine Weiterleitung möglich ist, entscheidet der Spieler selbst, er wägt dabei blitzschnell sämtliche Risiken ab. Diese Entscheidung trifft der Spieler bestenfalls, bevor er den Ball verarbeitet und ist das Risiko einer Weiterleitung zu groß, wird er sich für die Ballsicherung entscheiden. Er hat keine Zeit, den Ball erst zu kontrollieren, zu schauen und dann mit dem Spiel fortzufahren. Bei der Ballsicherung wird in einer Anschlussaktion der Ball an- und mitgenommen.

Bestenfalls bereitet der Spieler die Ballkontrolle mit einer Finte vor und startet anschließend mit nur einem Ballkontakt in die richtige Richtung. Der Ball wird in eine flüssige Bewegung mitgenommen und dies erfordert einiges an Übung, damit alles mit perfekter Technik umgesetzt wird.

Zusätzliche koordinative und kognitive Aufgaben

Viele variable Zuspiele wurden in der nachstehenden Trainingsübung verarbeitet, dabei bieten wir dies nicht explizit so an. Die unterschiedlichen Anforderungen an die Ballkontrolle ergeben sich automatisch aus den Abläufen. Um das Training zu erweitern, wurden den Abläufen koordinative und kognitive Aufgaben vorgeschaltet. Wir trainieren damit nicht nur zusätzlich weitere Inhalte, wir lenken auch von der finalen Ballkontrolle ab und so wird es nicht leichter.

Statt Reifen: Hürden, Koordinationsleiter und Co.

Die Übung wurde mit Reifen gestaltet. Koordinative Zusatzaufgaben können auch mit Koordinationsleitern oder Mini-Hürden gestaltet werden. Auch mit Hütchen, Seilen, Bodenmarkierungen oder Stangen lassen sich Koordinationsparcours sehr gut aufbauen.

Trainingsübung Hoop-Highway

Trainingsübung Hoop-Highway als PDF

Organisation:

  • Es werden 8 (10, 12 möglich, je nach Größe) Koordinationsreifen, 5 Bodenmarkierungen und mindestens 2 Bälle benötigt.
  • Die Reifen werden ausgelegt, wie in der Grafik zu erkennen.
  • In einiger Entfernung zu den Reifen (Grafik = oben und unten) werden Startmarkierungen ausgelegt.
  • Ca. 10 Meter seitlich von den Reifen entfernt, werden mit 3 weiteren Bodenmarkierungen 2 Dribbeltore gekennzeichnet.
  • Bilde zwei Gruppen, jeweils ein Startspieler und ein Passgeber pro Gruppe werden benannt.

Ablauf A:

  1. Die Spieler durchlaufen die rechte Reifenreihe.
  2. Nach dem letzten Reifen biegen sie diagonal in Richtung Markierungstore ab.
  3. Das Anspiel wird mit dem Rücken zu den Toren verarbeitet und in einer fließenden Bewegung blitzschnell durch ein Tor gedribbelt.

Ablauf B:

  • Wie A, diesmal wird der Ball mit einem Schockwurf (von unten) halbhoch oder hoch zugeworfen.

Ablauf C:

  • Wie A und B, diesmal gibt der Trainer das Kommando „links“ oder „rechts“, entsprechend starten die Spieler durch die linke oder rechte Reifenreihe.

Ablauf D:

  • Wie C, der Trainer gibt wieder Kommandos. Ruft er „links“ (Grafik) meint er „rechts“ und umgekehrt.

Ablauf E:

  • Die Spieler durchlaufen hin und zurück beide Reifenreihen.
  • Entsprechend ist Ablauf C und D möglich. C = Der Trainer gibt mit „links“ oder „rechts“ die Startreihe vor. D = Der Trainer gibt mit „links“ oder „rechts“ die Startreihe vor, meint mit links aber rechts und mit rechts links.

Varianten A bis E:

  • Verschiedene Bewegungsformen durch die Reifen: Einen oder zwei Kontakte pro Reifen, verschiedene Sprungarten, unterschiedlich Laufbewegungen.
  • Die Ballkontrolle mit Körpertäuschungen fordern.
  • Hinter den Markierungstoren wird ein Tor oder zwei Mini-Tore aufgestellt. Die Markierungstore dienen jetzt als Abschussmarken.
  • Wettkampf: Welcher Spieler durchdribbelt zuerst die Markierungen (Variante: Erzielt ein Tor) und holt so einen Punkt für sein Team, korrekte Ausführung ist Voraussetzung.

Trainertipps:

  • Werden beide Reifenreihen durchlaufen ist bei der Wende darauf zu achten, dass sich die Füße außerhalb der Reifen befinden.
  • Unbedingt die Wettkampf-Variante anbieten.

Uwe Bluhm

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