Wellness für Spitzenfußballer - was Körper und Seele zusammenhält

Das Leben eines Spitzenfußballers ist nicht immer so leicht, wie es von außen wirkt.

Die Leistung muss auf den Punkt kommen, es hilft im Spiel nicht, wenn das Hoch nach dem Abpfiff kommt. Hartes, auf das eigene Spiel und den eigenen Körper angepasstes Training ist das wichtigste Kriterium für den Profisport.

Doch ebenso muss Wert auf die Regeneration gelegt werden. Kaum ein Spieler schafft es, ohne kleinere Blessuren vom Spielfeld zu kommen und je nach Erfolg oder Misserfolg des Vereins und des Spielers, darf auch die Belastung psychischer Natur nicht missachtet werden. Nur, wenn alles passt, kann die Leistung auf dem Höchstniveau liegen. Aber wie gelingt das? Dieser Artikel gibt einige Möglichkeiten, die Körper und Geist bei Laune halten können.

Sauna

Saunagänge wirken sich vielfach positiv auf den Körper aus. Gerade zwischen den Spielen helfen sie, die Muskulatur zu entspannen und den Körper allgemein zu beruhigen. Da das Saunieren ein eher passiver Vorgang ist, hilft es dabei, den Kopf freizubekommen. Dies vorangestellt, sollten aber dennoch Regeln beachtet werden.

  • Herunterkommen - die Sauna hat einen positiven Effekt auf die Muskulatur und kann gar den Muskelkater verhindern. Dennoch muss der Körper zuerst herunterkommen. Direkt nach einem harten Training oder gleich im Anschluss an das Spiel ist die Pulsfrequenz noch viel zu hoch. Der Körper muss sich zuerst auskühlen und wieder zur Ruhe finden, damit der Organismus nicht durch die Saunahitze überlastet wird.
  • Anhaltspunkte - gut ist es, wenn auf den Ruhepuls gewartet wird. Doch auch die Atmung ist ein gutes Indiz für den richtigen Zeitpunkt. Ist sie wieder ruhig und schwitzt der Körper nicht mehr, darf die Sauna betreten werden.

Jetzt stellt sich nur die Frage, wie die Sauna genutzt werden kann. Natürlich haben Profivereine auf ihrem Trainingsgelände entsprechende Räumlichkeiten, doch schon in der Regionalliga sind Saunen nicht immer vorhanden. Was können Spieler und Vereine machen?

  • Privatsauna einrichten – mittlerweile ist es sogar in üblichen Wohnungen möglich, eine eigene Sauna einzurichten. Wer ein kleines Gartenhaus hat, der kann sogar dieses umrüsten lassen. Alternativ wäre es natürlich möglich, dass der Verein in eine Privatsauna investiert – oder aber, dass jemand im Umfeld, beispielsweise der Trainer, seine eigene zur Verfügung stellt. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, nur hochwertige Bauteile und Materialien einzusetzen. Schließlich soll die Sauna lange halten und mitunter regelmäßig genutzt werden.
  • Schwimmbäder – auch sie verfügen oft über eine Sauna. Grundsätzlich wäre es vom Verein aus sinnvoll zu überdenken, ob es nicht möglich ist, Trainingsstrukturen und Einrichtungen zu vereinen oder zu teilen.
  • Hotels und Wellness – auch hier könnten Kooperationen möglich sein. Eventuell können gar Massage- oder Rehabilitationseinrichtungen von den Spielern des Vereins genutzt werden.

Befindet sich die Sauna nicht direkt auf dem Trainingsgelände, müssen die Spieler natürlich nicht abwarten, bis sie abgekühlt sind. Die Fahrtzeit dürfte hierfür ausreichen.

Massagen zur Entspannung

Massagen sind ein sehr wichtiger Bestandteil in der Gesunderhaltung des eigenen Sportprofikörpers. Massagen haben im eigentlichen Sinne mehr Hintergründe, als im privaten Umfeld gedacht wird:

  • Entspannung – die Massage löst Verspannungen. Gerade nach anstrengenden Spielen mit Schlägen auf die Muskulatur kann die Massage gar Blessuren förmlich wegkneten und Beschwerden lindern.
  • Fehlhaltungen – sobald es im Körper zwickt, zieht sich die Muskulatur zusammen und versucht, den Schmerz zu umgehen. Daher geschieht es schnell, dass sich ein Sportler eine Fehlhaltung angewöhnt. Diese muss er über Jahre nicht spüren, doch bedeuten Fehlhaltungen immer eines: Der Körper wird falsch belastet. Massagen können diese Verspannungen rechtzeitig lösen.

Sportler sollten jedoch auf reine Wellnessmassagen verzichten und sich regelmäßig professionelle medizinische Massagen gönnen. Nur ausgebildete Personen können frühe Anzeichen erkennen und behandeln. Mitunter wäre es zudem ratsam, gezielt nach Blockaden schauen zu lassen. Auch sie müssen zuerst nicht die eigene Leistung beeinträchtigen, ziehen bei einem längeren Bestehen jedoch immer weitere Kreise. Umso länger eine Blockade besteht, desto eher gewöhnt sich die Muskulatur an eine falsche Haltung, was sich wiederum in einer langen Behandlung auswirkt.

Weitere Möglichkeiten

Zur körperlichen Entspannung, aber auch zum geistigen Abschalten, könnte auch das Floating beitragen. Grundsätzlich darf ein Profispieler jedoch niemals vergessen, dass die Regeneration des Körpers nur zum Teil zum Erfolg beiträgt. Ebenso wichtig ist der Kopf. Kein Spieler wird jemals nur gute Spiele erleben oder nicht die Situation haben, zu glauben, dass das Pech dick am Schuh klebt. Genau dann ist es wichtig, den Kopf wieder freizubekommen:

  • Persönliche Entspannung – jeder Spieler, jeder Mensch, kann nur für sich selbst den Weg in die Entspannung finden. Es gibt keinen ultimativen Weg. Wer sich bestens mit Kopfhörern und AC/DC auf höchster Stufe entspannen kann, der liegt ebenso richtig, wie der, der nach einem Spiel oder Training einen langen Spaziergang bei Wind und Wetter unternimmt.
  • Meditation – auch sie hilft. Wichtig ist zu wissen, dass sie erlernt werden muss. Auch eignet sie sich nicht für jeden Typ Mensch, wobei es stets Varianten gibt. Bewegungsmeditationen sind oft für diejenigen besser geeignet, die sich gedanklich an einem Problem oder Fehler festhalten. Diese Personengruppe hat meist mit Achtsamkeitsübungen massive Schwierigkeiten, da sie dazu neigen, nicht loszulassen, sondern ihre Fehler oder im Spiel aufgetretenen Unzulänglichkeiten in den Fokus zu rücken.
  • Gespräche – mit der Partnerin, guten Freunden oder auch mit professionellen Zuhörern: Gerade, wenn eine Tiefphase länger andauert oder ein Spieler spürt, dass ihn irgendetwas zurückhält, sollten echte Gespräche gesucht werden. Manchmal genügt schon ein simpler Blick von außen, um das Problem ausfindig zu machen und erste Lösungen zu finden.

Während es im physischen Bereich eindeutige Richtlinien und Erkenntnisse gibt, so sollte sich niemals ein Profisportler im mentalen und psychischen Bereich in eine Norm pressen lassen. Was für den besten Mannschaftskollegen funktioniert, muss für einen selbst nicht funktionieren. Wer sich in ein Muster pressen lässt, der wird seine Leistungsfähigkeit auf Dauer deutlich einschränken.

Fazit – keine Leistung ohne Regeneration

Obgleich ein Ronaldo angeblich als erster kommt und als letzter geht, weiß auch er, wann es Zeit ist, sich zu regenerieren und zu entspannen. Auch die Körper von Profifußballern benötigen ihre Zeit, denn kein Training oder Spiel geht ohne Blessuren vorbei. Saunagänge, Massagen, aber auch mentale Regeneration sind das A und O für alle, die im Sport weit nach oben kommen wollen.

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