Wie wird sich die bisherige Mitgliederentwicklung in den Fußballvereinen fortsetzen?

Was passiert mit deinem Verein, wenn nichts passiert?

Nur wenn die Vereine sich weiterentwickeln und entsprechende Veränderungen vornehmen, werden sie die heutigen Probleme in den Griff bekommen.

Was passiert mit deinem Verein, wenn nichts passiert?

Wie wird sich dein Verein weiterentwickeln, wenn keine Veränderungen vorgenommen werden?

Die Universität Osnabrück erstellte dazu Fußballvereinsanalysen in den Jahren 2005 und 2006 im Auftrag des DFBs. Die Ergebnisse sind heute vielleicht noch interessanter, als sie damals schon wahren. Deshalb werden wir uns mit einer kleinen Artikelserie mit den Inhalten auseinandersetzen. Uns geht es dabei weniger um eine vollständige Darstellung. Wir können nur Denkanstöße liefern, sonst würden wir hier den Rahmen sprengen.

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Nur wenn die Vereine sich weiterentwickeln und entsprechende Veränderungen vornehmen, werden sie die heutigen Probleme in den Griff bekommen. Um aus der Vergangenheit zu lernen, sollte jeder Verein über aussagekräftige Zahlen verfügen, die leider nicht überall vorliegen. Hierzu gehören die Mitgliederentwicklung der letzten zehn Jahre und insbesondere die Altersstrukturen der Mitglieder. Die Gemeindestrukturen sollten jedem Verein ebenfalls bekannt sein, hierzu gehören u.a. Zu- und Abwanderung, Altersstrukturen und die Migrationsentwicklung.

Folgende Frage sollte sich jeder Verein stellen und wir beginnen mit einem Blick in die Glaskugel, wenn wir im Verein keine Statistiken aus der Vergangenheit haben:

Wie wird sich die bisherige Mitgliederentwicklung fortsetzen?

Die Entwicklung der Mitgliederzahlen hängt stark davon ab, ob Kinder und Jugendliche der Zugang zum Fußballspielen ermöglicht wird. Hier ist in den nächsten Jahren mit einem erheblichen Rückgang zu rechnen, was zu weniger Mannschaften führt.

Kleinere Teams werden erforderlich sein, dies kann der Verein nicht steuern, es ist eine Aufgabe der Verbände dies zu regeln. Ohne Mannschaft verlassen auch die letzten Spieler den Verein.

Für die Stabilität des Vereins müssen die Trainer fachlich gut ausgebildet werden. Viel wichtiger für die Mitgliedergewinnung sind jedoch große soziale Kompetenzen bei den Verantwortlichen. Wer hier spart oder sparen muss, wird in der Zukunft erhebliche Probleme bekommen.

Gerade im Jugendfußball sollte jeder Verein bestrebt sein, nicht nur auf die Leistungsfähigkeit zu achten. Starke soziale Gemeinschaften sind immer noch ein Hauptgrund für die Jugendlichen Fußball zu spielen.

Den Fußballvereinen wird empfohlen sich intensiv um Kooperationen mit Schulen zu bemühen. So sind zum Beispiel Ganztagsschulen nicht nur ein Nachteil für Vereine, sie bieten auch neue Chancen. Durch Kooperationen mit Schulen können auch Kinder und Jugendliche erreicht werden, an die man sonst nicht herankommt.

Durch rückläufige Mitgliederzahlen steigt auch die Konkurrenz. Nicht nur der Nachbarverein, auch Soccerhallen, die Bildung von Freizeitmannschaften oder "wilden Ligen" ziehen Mitglieder ab. Entsprechend werden Vereine gezwungen, Spielgemeinschaften zu organisieren und dem Fußball den Charakter eines Freizeitsports zu geben.

Vielerorts wird der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund stark ansteigen. Bei den Jungs ist der Fußball sehr populär, dies ist eine Chance für die Vereine. Die Mädchen finden hingegen schwer den Zugang zum Fußball.

Die Vereine sollten sich verstärkt um die Gewinnung von Mädchen und Frauen für den Fußball bemühen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Mädchen und Frauen überwiegend Sport ohne Wettkampfcharakter bevorzugen. Ältere Frauen werden nur selten mit dem Fußball beginnen. Empfohlen wird, Trainingsformen zu nutzen und sie auf den Fußball zu übertragen, die Elemente aus dem Gesundheits- und Fitnesssport enthalten. Dies könnte den Fußball für Frauen und Mädchen attraktiver machen.

Der Anteil an übergewichtigen und motorisch schwachen Kindern in der Bevölkerung nimmt immer weiter zu. Wenn die Vereine eine motorische Grundausbildung anbieten, könnten viele Eltern dazu bewegt werden, ihre Kinder beim Fußball anzumelden.

Für ältere Menschen könnte der Fußball interessanter werden, wenn das Thema "Gewichtsreduzierung" bedient wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten, hat der Fußball dieses Image nicht. Viel wichtiger ist es aber ein Angebot zu schaffen, mit einer Antwort auf die Frage:
"Kann ich bei euch Fußballspielen, ohne am Wettkampf teilzunehmen?"

Quelle: Universität Osnabrück: Fußballvereinsanalysen

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