Die Primera División in Spanien lässt es ruhiger angehen
Die Bundesliga ist voll ins Training eingestiegen, während die Primera División in Spanien es etwas ruhiger angehen lässt.
Die Bundesliga ist voll ins Training eingestiegen, während die Primera División in Spanien es etwas ruhiger angehen lässt.
Wo aber liegt der Unterschied in den Trainingsinhalten und warum bricht der FC Barcelona in der zweiten Halbzeit nie konditionell ein?
Wer schon Spiele der Primera División und der Bundesliga live gesehen hat, erkennt sofort den Unterschied: die Probleme auf dem Feld werden spielerisch gelöst. Nicht langsam, wie man vermuten möchte, denn das Tempo ist hoch und die Passgenauigkeit beeindruckend. Die Bundesligavereine können das auch, der FC Bayern hat das bewiesen. Hier sind es aber nur wenige Spitzenclubs, dort ist es die Liga.
In Spanien steht das Trainieren von spielnahen Situationen im Vordergrund. Drei gegen drei oder fünf gegen fünf, dazu zwei oder drei variable Spieler, das ist spielnah und die Kondition erarbeiten sich die Spieler ganz nebenbei. Es kommt auch vor, dass ein Team mit fünf bis acht Bällen auf ein Tor spielt, denn so schult man dort Zweikampfverhalten. Schnelle Passfolgen, brillante Orientierungsfähigkeit und das Lesen des Spiels, werden in der Trainingspraxis immer wieder umgesetzt.
Die Löw-Kritik nach der EM 2008, die deutschen Spieler müssen viel schneller passen und den Torerfolg suchen, sorgte für Unmut in den Profiklubs. Das die Spieler es können, haben sie bei der WM 2010 eindrucksvoll bewiesen. Ob in der Bundesliga der schlechtere Fußball gespielt wird, möchte ich nicht beurteilen. Die Spanier scheinen jedoch wesentlich weniger Aufwand zu betreiben, haben mehr Spaß beim Fußball und erfolgreich sind sie auch noch.
Im Herbst oder im Frühjahr werde ich einer Einladung nach Spanien folgen, mir dort das Jugendtraining anschauen und natürlich berichten.