Wie wird der Wert für -Expected Goals- im Fußball berechnet

"Expected Goals" (xG) ist eine Metrik im Fußball, die die Wahrscheinlichkeit angibt, dass ein bestimmter Schuss zu einem Tor führt.

Diese Wahrscheinlichkeit wird auf Basis einer Vielzahl von Faktoren berechnet, die auf historischen Daten basieren.

Wir haben uns das mal genauer angeschaut und geben hier einen leicht verständlichen Überblick in die Geheimnisse der xG-Werte.

Die xG-Werte werden typischerweise für einzelne Schüsse, aber auch für Spieler, Mannschaften oder ganze Spiele berechnet. Damit die Berechnung möglichst genau erfolgt, müssen die Spiele sehr gut analysiert und eine Vielzahl von Daten erfasst werden.

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Die wichtigsten Faktoren in der Berechnung von xG

  • Schussposition
    Je näher der Schuss am Tor ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er zu einem Tor führt. Schüsse aus dem Strafraum haben z. B. einen höheren xG-Wert als Weitschüsse.
  • Winkel zum Tor
    Schüsse aus spitzen Winkeln sind schwieriger zu verwandeln und haben daher einen niedrigeren xG-Wert.
  • Art des Schusses / Schusstechnik
    Kopfball, Volleys, Schüsse mit dem Fuß, diese unterschiedlichen Techniken haben unterschiedliche Erfolgswahrscheinlichkeiten. Zum Beispiel sind Kopfbälle in der Regel schwerer zu platzieren und haben deshalb oft einen niedrigeren xG-Wert.
  • Schusssituation
    Ein Schuss nach einem präzisen Pass, wie z. B. einer Hereingabe, hat in der Regel einen höheren xG-Wert als ein Schuss, der aus einer hektischen Situation entsteht.
  • Art der Vorlage
    Ein Pass in den Rücken der Abwehr (z. B. ein Steilpass) hat oft eine höhere xG-Wahrscheinlichkeit als eine Flanke von der Seite.
  • Art des Angriffs
    Ob der Angriff aus einer schnellen Konteraktion entsteht oder nach einem Standard wie einer Ecke oder einem Freistoß. Standardsituationen haben oft niedrigere xG-Werte.
  • Verteidigungsdruck
    Wenn ein Spieler beim Schuss stark bedrängt wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er trifft, was den xG-Wert reduziert.
  • Torwartposition
    Wenn der Torwart weit aus dem Tor herauskommt, verändert sich die Wahrscheinlichkeit eines Tores, je nach Spielsituation.

Die Wahrscheinlichkeitsberechnung

Die genaue Gewichtung dieser Faktoren hängt vom verwendeten Modell ab, da verschiedene Analysefirmen oder Fußballstatistik-Plattformen unterschiedliche Berechnungsansätze verwenden. Letztlich wird aus der Kombination dieser Faktoren eine statistische Wahrscheinlichkeit abgeleitet, die ausdrückt, wie wahrscheinlich es ist, dass der Schuss zu einem Tor führt (auf einer Skala von 0 bis 1). Ein Wert von 0,1 (also 10%) bedeutet z. B., dass von 10 ähnlichen Schüssen in der Vergangenheit durchschnittlich 1 Tor erzielt wurde.

Diese Metrik hilft, die Qualität von Torschüssen zu bewerten und geht über das bloße Zählen von Torschüssen hinaus, da sie den Kontext und die Schwierigkeit der Chancen mit einbezieht.

Weiterhin sind bei der Wertermittlung zu berücksichtigen:

Schüsse ohne xG-Wert: Schüsse, die statistisch sehr geringe Chancen auf ein Tor haben, z. B. aus extrem großer Entfernung oder ungünstigem Winkel, könnten sehr niedrige xG-Werte nahe bei 0 haben.

Summierung über das ganze Spiel: Der xG-Wert kann entweder für eine einzelne Halbzeit, für das gesamte Spiel oder für bestimmte Phasen des Spiels berechnet werden.

Vergleich beider Mannschaften: Durch die Berechnung des xG-Wertes beider Mannschaften kann man besser einschätzen, welche Mannschaft mehr qualitativ hochwertige Chancen hatte, unabhängig vom tatsächlichen Ergebnis. Dies wird oft verwendet, um die Leistung einer Mannschaft objektiver zu bewerten.

Ein xG-Wert von 2,5 bedeutet beispielsweise, dass die Mannschaft basierend auf der Qualität ihrer Chancen im Durchschnitt etwa 2 bis 3 Tore hätte erzielen sollen. Wenn sie jedoch nur 1 Tor erzielt, kann man sagen, dass sie "unterperformt" hat, während die andere Mannschaft möglicherweise "überperformt" hat, wenn sie mehr Tore erzielt hat als ihr xG-Wert erwarten ließ. Noch einfacher: Ein Team nutzt seine Torchanceneiskalt oder benötigt zu viele Torabschlüsse aus guten Positionen, um ein Tor zu erzielen.

Daten sind erfasst – Jetzt kommt die xG-Berechnung

Zusammenfassung: Der "Expected Goals"-Wert (xG) für eine Mannschaft ergibt sich durch die Summe der Expected Goals-Werte aller einzelnen Torschüsse, die die Mannschaft während des Spiels abgegeben hat. Jeder einzelne Schuss wird dabei individuell auf seine Wahrscheinlichkeit hin bewertet, ein Tor zu erzielen. Anschließend werden die xG-Werte aller Schüsse addiert, um den Gesamtwert der Mannschaft zu erhalten.

Beispiel Berechnung "Expected Goals"

  • Schuss 1
    Ein Schuss aus 10 Metern Entfernung in zentraler Position hat eine xG-Wahrscheinlichkeit von 0,3 (also 30% Wahrscheinlichkeit auf ein Tor).
  • Schuss 2
    Ein Kopfball aus einer Flanke, von der Strafraumgrenze, hat eine xG-Wahrscheinlichkeit von 0,1 (also 10%).
  • Schuss 3
    Ein Schuss aus 25 Metern Entfernung, nicht unter Druck, hat eine xG-Wahrscheinlichkeit von 0,05 (also 5%).

Der xG-Wert der Mannschaft wäre die Summe dieser einzelnen Wahrscheinlichkeiten:

0,3 (Schuss 1) + 0,1 (Schuss 2) + 0,05 (Schuss 3) = 0,45 xG

Das bedeutet, dass die Mannschaft basierend auf der Qualität der Chancen in diesem Beispiel theoretisch 0,45 Tore hätte erzielen sollen. Eine andere Mannschaft, die z. B. 5 Schüsse abgegeben hat, könnte einen höheren oder niedrigeren xG-Wert haben, je nach Qualität ihrer Chancen.

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