Der Torwart ist der Spielmacher

So spielt der moderne Torwart

Alle sind sich einig, dass der Torhüter eine zentrale Rolle in jeder Fußballmannschaft hat. Doch der Torwart ist nicht mehr nur dazu da um Tore zu verhindern. Denn die Fähigkeiten, die ein Torwart im heutigen Fußball mitbringen muss, sind um einiges komplexer geworden.

So spielt der moderne Torwart

2 Tornetz mit Druck – Teamsportbdarf.de

Die technischen Fähigkeiten

Wenn man mal an früher denkt war jeder Rückpass zum Torwart eine Zitterpartie für jeden Fan. Wie oft sah man das Rückpässe einfach irgendwie nach vorne gedroschen wurden und die Chance, dass der Torwart den Ball gar nicht traf, war um einiges größer als heute.

Ruud Gullit sagte:
"Ein Torwart ist ein Torwart, weil er nicht Fußball spielen kann"

Diese Aussage ist im heutigen modernen Torwartspiel nicht mehr anwendbar. Die Zeiten wo der ins Tor gestellt wurde, der auf dem Feld nicht zu gebrauchen war, sind vorbei. Gerade im Jugendfußball sollte darauf geachtet werden, das man die Kinder nicht zu früh auf die Torwartposition spezialisiert. Man sollte die Kinder, die im Tor spielen wollen, rotieren lassen, damit sie auch Erfahrungen als Feldspieler sammeln können und die technischen Fähigkeiten mit dem Fuß geschult werden.

Gerade beim Torwarttraining sollten die Fußfertigkeiten nicht vernachlässigt werden. Viele Übungseinheiten lassen sich auch mit dem Fuß bewerkstelligen. Passtraining sollte im modernen Torwarttraining immer angeboten werden.

Die Spieleröffnung

Die Torhüter sind auch für den Spielaufbau sehr wichtig. Gerade deshalb sollte ein Torwart auch ein bisschen Erfahrung als Feldspieler gesammelt haben.

Ein Paradebeispiel für den modernen Torhüter ist Manuel Neuer. Seine schnellen Spieleröffnungen führen immer wieder zu gefährlichen Angriffen, auf die der Gegner sich nur schwer einstellen kann. Aber er steht auch immer wieder als Anspieler bereit um am Spielaufbau mitzuwirken. Er verkörpert den Satz: "Der Torwart ist der erste Angreifer".

Der spielende Torwart

Arbeitete der Torwart früher viel mit den Händen, so hat er heute mehr Ballkontakte mit dem Fuß, als mit der Hand. Er wird sehr viel ins Spiel mit einbezogen und nicht nur deshalb, weil das eigene Team führt und ein Rückpass Zeitgewinn bedeutet. Der Torwart wird immer mehr ins Aufbauspiel integriert und spielt insbesondere bei der Verlagerung des Spiel auf die andere Seite eine große Rolle. Deshalb sollte er nicht nur das Passspiel, sondern gerade die Ballannahme und Ballmitnahme beherrschen, Beidbeinigkeit ist dabei selbstverständlich. Oft wird der Torwart auch als "moderner Libero" bezeichnet, der bei einer Viererkette ja bekanntlich fehlt.

Dazu ist es natürlich wichtig aktiv am Spiel teilzuhaben. Heutzutage steht man als Torhüter nicht mehr wie angewurzelt auf der Torlinie.

Ein Torhüter muss das Spiel "lesen" können und jederzeit bereit sein, aktiv ins Spiel einzugreifen. Von einem modernen Torwart wird verlangt, dass er sich von der ersten bis zur letzten Minute auf das Spiel konzentriert. Szenen, in denen sich der Keeper an den Pfosten lehnt und dem Spiel zuschaut, gehören schon lange der Vergangenheit an.

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