HSV - Die Fakten im Doping-Fall Vuskovic

Viel Aufregung und kontroverse Diskussionen gibt es um die vierjährige Doping-Sperre von Mario Vuskovic.

Wir geben hier einen Überblick, was A- und B-Probe bedeuten und welche Probleme Vuskovic? und seine Anwälte mit dem Urteil haben.

DFB befand Vuskovic für schuldig – 2 Jahre Sperre

Der Doping-Fall von Mario Vuskovic, dem kroatischen Verteidiger des Hamburger SV, hat in den letzten Monaten für viel Aufsehen gesorgt. Vuskovic wurde im November 2022 wegen des Gebrauchs des Dopingmittels Erythropoetin (EPO) vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für zwei Jahre gesperrt.

Nachdem der DFB ihn schuldig befand, legten sowohl Vuskovic als auch die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Berufung ein. NADA und WADA forderten eine längere Sperre.

Der Internationale Sportgerichtshof erweitert die Sperre auf insgesamt 4 Jahre

Im August 2024 entschied der Internationale Sportgerichtshof (CAS), die Sperre auf vier Jahre zu verlängern. Dies bedeutet, dass Vuskovic bis Herbst 2026 nicht spielen darf. Vuskovic beteuert weiterhin seine Unschuld und plant, gegen diese Entscheidung weiter anzukämpfen. Der HSV steht weiterhin hinter ihm und wird die Situation gemeinsam mit ihm bewerten.

Kontroverse um die Testmethoden für EPO

Vorab über das EPO-Doping, was besonders problematisch ist: Man kann nicht aus Versehen mit EPO dopen, EPO muss gespritzt werden und niemand fällt rein zufällig und unabsichtlich auf eine EPO-Spritze.

Ein wesentlicher Aspekt des Falles war aber die Kontroverse um die Testmethoden für EPO, bei denen Vuskovics Team Verfahrensfehler geltend machte. Trotz seiner Berufung konnte Vuskovic jedoch keine stichhaltigen Beweise vorlegen, um die positiven Testergebnisse zu widerlegen.

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Was bedeuet A- und B-Probe im Doping?

Im Doping-Kontext beziehen sich die Begriffe „A-Probe“ und „B-Probe“ auf zwei getrennte Analysevorgänge derselben Dopingprobe, die zur Sicherstellung der Genauigkeit und Fairness des Tests dienen.

„A-Probe“: Dies ist die erste Analyse, die durchgeführt wird, um nach verbotenen Substanzen oder Methoden im Körper des Athleten zu suchen. Wenn die A-Probe positiv ist, d.h. das Vorhandensein einer verbotenen Substanz festgestellt wird, hat der Athlet das Recht, eine zweite Probe analysieren zu lassen.

„B-Probe“: Die B-Probe ist ein Teil derselben ursprünglichen Probe, die entnommen wurde, jedoch separat aufbewahrt und versiegelt wird. Sie dient dazu, das Ergebnis der A-Probe zu bestätigen. Der Athlet oder dessen Vertreter kann bei der Öffnung und Analyse der B-Probe anwesend sein. Sollte die B-Probe negativ ausfallen oder technische Fehler in der Analyse aufweisen, könnte dies zu einer Aufhebung des Dopingverdachts führen.

Diese zwei Stufen des Testverfahrens sollen sicherstellen, dass keine Fehlurteile gefällt werden und dass der Athlet eine faire Möglichkeit hat, das Ergebnis anzufechten.

Warum sollen sie EPO-Testmethoden fragwürdig sein?

Die Kritik an den EPO-Testmethoden, die im Fall von Mario Vuskovic eine zentrale Rolle spielten, bezieht sich vor allem auf die SAR-PAGE-Methode, die zur Erkennung von Erythropoetin (EPO) verwendet wird. Diese Methode wird von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) anerkannt, steht jedoch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft immer wieder unter Beschuss.

Gründe für die Kritik an der SAR-PAGE-Methode:

Interpretationsspielraum

Die Auswertung der Testergebnisse bei SAR-PAGE erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und ist oft subjektiv. Kritiker argumentieren, dass die Methode anfällig für menschliche Fehler ist, insbesondere bei der Interpretation von Bandenmustern auf den Testgels.

Unterschiede zwischen den Laboren

Da die Methode komplex ist, kann die Durchführung und Auswertung von Labor zu Labor variieren. Dies könnte zu inkonsistenten Ergebnissen führen, was Zweifel an der Zuverlässigkeit der Ergebnisse aufkommen lässt.

Fehlerquellen

Es gibt Berichte über Fälle, in denen durch äußere Faktoren wie den Lagerungszustand der Proben oder technische Variationen in den Laboren die Ergebnisse verfälscht wurden. Dies wirft die Frage auf, ob alle positiven Befunde wirklich auf Doping zurückzuführen sind oder ob sie durch Fehler im Testverfahren entstanden sein könnten.

Anwälte und Experte bemängeln methodische Fehler im Doping-Fall Vuskovic

Im Fall von Vuskovic argumentierten seine Anwälte und Experten, dass es bei der Analyse seiner Probe zu solchen methodischen Fehlern gekommen sei. Obwohl das Gericht diese Argumente nicht als ausreichend anerkannt hat, bleibt die Debatte über die Zuverlässigkeit der SAR-PAGE-Methode bestehen.

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