Die Bundesliga vor der nächsten Saison

Die Bundesligasaison steht kurz vor den Startlöchern und schon zuvor müssen sich die Teams in Pokal und Supercup beweisen. Für Fans stellt sich indes die alljährliche Frage: Wer wird Meister, gibt es die Überraschung und wer darf den Weg in das Unterhaus des Profifußballs antreten – und sich mitunter gegen die Schalker oder Kaiserslautern behaupten?

Überraschungen, Erwartbares und die Frage des Abstiegs

Dieser Artikel wagt einen kleinen Blick in die Glaskugel und schaut sich die Favoriten sowie designierten Absteiger etwas genauer an.

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Die klare Wette: Der Meistertitel

Allenthalben scheinen die Buchmacher auch in diesem Jahr keine Wagnisse eingehen zu wollen. Der Meistertipp wird weiterkopiert, auch wenn die Quote für einen echten Gewinn nicht gewagt genug ist. Die besten Wettanbieter bieten aber dennoch sehr ansehnliche Quoten in diesem Bereich. Natürlich wird der FC Bayern auch dieses Jahr als die Topmannschaft schlechthin gehandelt.

Gründe – doch auch Gegenargumente gibt es:

  • Die Vertragsposse – kommt er, kommt er nicht? Für wie viel kommt er? Springt er doch ab? Ja, die Posse um den neuen Helden aus Großbritannien, Henry Kane, ist endlich beendet. Der Spieler ist in München trotz Flugverkehrschaos angekommen, ging über den TÜV und darf spielen. Für die Bayern ist das der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte, Hoeneß’ Höchstgebot wurde weit überstiegen und ob sich das lohnt, bleibt offen.
  • Stammspieler? – der Sommer ist weg, der Neuer lässt verletzungsbedingt auf sich warten. Zwischen den Pfosten steht also zuerst einmal der ewig ausgegliederte Ersatz-Ersatz-Torhüter.

Trotzdem werden die Bayern sicherlich wieder Top-Favorit sein. Immerhin ist die Konkurrenz sehr gut bekannt.

Die Verfolger

Dortmund, Leipzig und die ewige, nicht zu benennende Überraschung. Ob sich dahinter nun die Unioner aus Berlin, die Eintracht aus Frankfurt oder doch die Fohlen aus Mönchengladbach verbergen – es spielt keine Rolle. Es gilt:

  • BVB – sie werden es wieder versuchen und womöglich wieder scheitern. Buchmacher setzen den BVB auf den Verfolgerposten, doch ob es ohne eine grundlegende Therapie tatsächlich mal reicht, den Meisterstuhl nicht kurz vor knapp zum WG-Sitz auszuschreiben, ist fraglich.
  • Leipzig – der Verein spielt gegen die Liga und hat dreiviertel Deutschlands als zusätzlichen Gegner. Auf dem Meistertisch wollen die wenigsten die Bullen sehen. Da die sich gut selbst im Weg stehen und zuletzt in der Vorbereitung bittere Langzeitverletzungen zu schlucken hatten, dürfte Fußballdeutschland aufatmen.

Die Unioner dürften in diesem Jahr mehr mit dem bisherigen Erfolg und dessen Erfordernissen zu kämpfen haben, sodass ein Absturz ins Mittelfeld erwartbar ist. Die Eintracht indes könnte die Conference-League für sich nutzen und mal oben anklopfen. Was aus Mönchengladbach oder auch aus Leverkusen zu erwarten ist, bleibt offen.

Das Tabellenende

Totgesagte leben länger. Spezialisten und Kenner hatten Union Berlin damals den direkten Abstieg prophezeit. Noch heute wird behauptet, dass so manch einem von ihnen der Genuss des Besens bis heute schwer im Magen liegt. Doch auch nun sind Teams aus dem Unterhaus aufgestiegen, die ebenso gehandelt werden:

  • Heidenheim – ein Jahr Oberluft schnuppern und das Geld mitnehmen – das ist bei Neuaufsteigern oft die Devise. Nur läuft bewiesenermaßen in Heidenheim alles anders, denn sie sind schon den Freiburgern dicht auf den Fersen: Nur im Breisgau haben Trainer eine längere Haltbarkeit (Fink). Eventuell hilft diese lange Bindung, um am Ende drin zu bleiben.
  • Darmstadt – neu ist für die Lilien der Bundesligaalltag nicht. Doch ob es dieses Mal länger hält

Zusätzlich zu den beiden Aufsteigern bleiben die üblichen Verdächtigen im Abstiegstrubel: Sowohl der VfL Bochum als auch Stuttgart und Augsburg dürften wieder um den Klassenerhalt mitkämpfen. Gerade bei den Bochumern lief die Vorbereitung alles andere als optimal. Was tatsächlich am Ende der Saison das Tabellenbild offenbart, verrät die wahre Spannung. Denn im Abstiegskampf kann so viel mehr geschehen als die Tabellenoberhälfte in den letzten Jahren bot.

Fazit – die Krücke in der Meisterschaft

Es ist ein schlechtes (und fehlerhaftes) Wortspiel, doch läuft es bei den Bayern nicht, so können sie jetzt auf ihre Krücke setzen. Kostspielig, langwierig und presseintensiv war diese Verpflichtung von Harry Kane. Man braucht kein Schelm zu sein, um zu denken und hoffen, dass sich im Hintergrund der Liga eventuell etwas tut, damit die baldigen Siebtklässler doch einmal eine andere Fußballgeschichte lernen, als dass der FC Bayern Meister ist. Und der Rest: Der weiß, dass die Liga unterhalb von Platz eins wesentlich spannender ist.

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