Der Torwart muss sich bei der Ausführung des Strafstoßes mindestens mit einem Teil eines Fußes auf oder über der Linie befinden. Er darf nicht vor oder hinter der Linie stehen. Verlässt der Torwart zu früh die Linie mit beiden Füßen, wird der Strafstoß wiederholt und es gibt eine gelbe Karte, hierzu wird auch der Videobeweis genutzt.
Bei der Frauen-WM 2019 gab es im Vorfeld viele Proteste, denn es wurde befürchtet, dass es beim Elfmeterschießen einige Platzverweise durch zweimaligen Verstoß gegen diese Regel geben könnte. Daraufhin wurde die gelbe-Karte-Regelung beim Elfmeterschießen vorläufig aufgehoben.
Bei der Ausführung eines Elfmeters darf das Tor nicht vibrieren und das Tornetz darf sich nicht bewegen. Der Elfmeter wird erst ausgeführt, wenn das Tor und das Tornetz sich nicht mehr bewegen.
Ereignet sich ein Vergehen nach dem Zeichen des Schiedsrichters zur Ausführung des Elfmeters und der der Strafstoß wurde noch nicht ausgeführt, wird erst das Vergehen geahndet und dann der Strafstoß ausgeführt. Diese Reihenfolge könnte wichtig sein, wenn der Torwart bereits gelb verwarnt wurde.
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Das Tornetz darf sich also nicht mehr bewegen. Bleibt zu hoffen, dass es windstill ist ;-)
Das Berühren der Latte und den Pfosten durch den Torwart, um den Schützen zu irritieren, soll unterbunden werden. Häufig verzögern die Elfmeterschützen ihren Anlauf, dem wird mit dem jetzt erlaubten Schritt nach vorne durch den Torwart Rechnung getragen.
Die bisherige Regelung wurde oft ungestraft einfach missachtet. Es ist anzunehmen, dass die neue Regelung penibler gehandhabt wird.
13. Abstand beim Einwurf
Wird ein Einwurf ausgeführt, müssen die Gegenspieler einen Abstand von 2 Metern von der Seitenlinie einhalten. Es ist dabei egal, von wo der Einwurf ausgeführt wird.
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Hier wird der Abstand zum Einwerfenden deutlich geregelt. Es ist egal von wo er einwirft, der 2-Meter-Abstand muss zur Seitenlinie eingehalten werden.
14. Der Torwart darf technische Probleme zeigen
Der Torwart bekommt den Ball absichtlich zugespielt, als Pass oder Einwurf. Er versucht den Ball zu spielen oder spielt ihn, dann darf er den Ball in die Hand nehmen.
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Die IFAB erklärt dazu: Wenn beim Torwart eindeutig keine Absicht bestand den Ball in die Hand zu nehmen, darf er ihn in der nächsten Aktion aufnehmen.
Ich denke, dies könnte spannend werden, mit fehlt etwas die Vorstellungskraft.
15. Gelb und Rot gibt es später
Führt eine Mannschaft einen Freistoß schnell aus und sucht die Torchance, kann der Schiedsrichter eine eventuelle gelbe oder rote Karte in der nächsten Unterbrechung vergeben. Hat der Schiedsrichter bereits mit der Maßnahme begonnen, ist eine schnelle Spielfortsetzung nicht mehr möglich.
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Die IFAB erklärt dazu, dass es unfair ist, diese schnelle Ausführung zu unterbinden. Es darf kein Nachteil für das gefoulte Team entstehen. Beispiel: Ein Konter wird durch ein taktisches Foul unterbunden. Bisher wurde das Spiel unterbrochen und es gab die gelbe Karte. Jetzt darf die angreifende Mannschaft den Freistoß schnell ausführen, um den Konter weiter zu spielen und der Schiedsrichter gibt die Karte dann bei der nächsten Unterbrechung.
16. Zu früh gefreut
Eine Verwarnung für einen unangemessen Torjubel bleibt bestehen, auch wenn das Tor aberkannt wird.
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Ein unangemessenes Verhalten verändert sich nicht dadurch, wenn der Grund wegfällt.
17. Farbige Unterhemden mit Einschränkung erlaubt
Unterhemden dürfen mehrfarbig und sogar gemustert sein. Sie müssen dabei mit den Farben oder dem Muster der Trikotärmel entsprechen.
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Die bisherige Reglung wurde gelockert und der Zeit angepasst.
18. Schiedsrichter: Entschieden ist entschieden
Entscheidet der Schiedsrichter sich für eine bestimmte Spielfortsetzung, darf er sie nicht mehr korrigieren, wenn das Spiel bereits fortgesetzt wurde. Für ein vorangegangenes Vergehen darf er aber nachträglich die gelbe oder Rote Karte zeigen.
Wenn der Schiedsrichter nach Ende einer Halbzeit das Spielfeld verlässt, um eine Videoentscheidung zu überprüfen oder er holt die Spieler zurück aufs Spielfeld, darf er eine Entscheidung noch ändern.
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Die gängige Praxis wurde jetzt im Regelwerk präzisiert und festgelegt.
19. Verbale Vergehen
Alle verbalen Vergehen werden mit einem indirekten Freistoß geahndet.
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Wurde jetzt festgelegt, Vorsicht bei der Wortwahl.
20. Der Schiedsrichter-Arm wird geschont
Ist ein indirekter Freistoß ausgeführt worden, muss der Schiedsrichter nur so lange das entsprechende Handzeichen anzeigen, bis klar ist, dass der Ball nicht im Tor landet.
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Also: Geht ein indirekter Freistoß direkt ins Tor und das Handzeichen des Schiedsrichters fehlt, muss das Tor nicht zählen, kein Grund zur Aufregung.
21. Einheitlichkeit und Klarheit bei der Handspielregelung
Ein Tor ist immer abzuerkennen, wenn es mit der Hand oder dem Arm erzielt wird. Dies gilt auch, wenn der Torschütze vor dem Torerfolg mit der Hand oder dem Arm in Ballbesitz kommt und sich so einen klaren Vorteil verschafft. Ob dies absichtlich oder unabsichtlich geschieht spiel keine Rolle.
Ein Regelverstoß liegt auch vor, wenn der Spieler seine Körperfläche unnatürlich vergrößert und dies geschieht insbesondere dann, wenn sich die Arme bei der Ballberührung über Schulterhöhe befinden. Die Distanz, aus der der Ball kommt, spielt dabei keine Rolle.
Grundsätzlich handelt es sich um kein Handspiel, wenn der Ball vom eigenen oder dem Körper eines anderen Spielers gegen die Hand oder Arm springt.
Ebenso handelt es sich nicht um ein Handspiel, wenn der Spieler sich beim Fallen abstützt und der Ball die Hand oder den Arm berührt. Die IFAB begründet dies damit, dass ein Ballkontakt mit der Hand oder dem Arm oft unvermeidbar ist.
Allerdings darf auch hier die Körperfläche nicht unnatürlich vergrößert werden. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Stützhand nach hinten ausgestreckt wird.
Bedenklich ist ein Hinweis von David Elleray (IFAB), der darauf hinweist, dass die Spieler in einer Abwehrmauer besser die Arme seitlich halten sollten. Die Arme auf dem Rücken zu verschränken ist keine natürliche Körperhaltung und bei einer leichten Drehung und Berührung einer Hand oder eines Armes, ist dies eigentlich strafbares Handspiel.
Ein Schiedsrichter im SR-Forum fasste die situationsbedingten, abzuarbeitenden Handspielregeln so zusammen:
- Der Ball berührt die Hand oder den Arm?
Nein = Kein Handspiel
Ja = Handspiel, weiter mit 2. - Führt das Handspiel zu einem Tor oder einer Torchance?
Nein = weiter mit 3.
Ja = Handspiel - Ist die Ballberührung mit der Hand oder dem Arm absichtlich?
Nein = weiter mit 4.
Ja = Handspiel - Ist die Körperfläche bei der Berührung des Balles mit der Hand oder dem Arm unnatürlich vergrößert, befinden sie sich über Schulterhöhe?
Nein = Kein Handspiel
Ja= Handspiel - Hat der Ball vor der Berührung den Körper des Spielers berührt?
Nein = Handspiel
Ja = Kein Handspiel
Gründe und Auswirkungen in der Praxis
Ob diese neuen Richtlinien für mehr Klarheit sorgen, wird uns die Praxis zeigen. Es ist jedoch zu befürchten, dass die Diskussionen nicht aufhören.
PDF- Die wichtigsten Regeländerung im Überblick
Quellen: IFAB, fussball-sr.de