Passen und Orientierung - Futsal-Training

Komplettes Futsal-Training. Mit Grafiken, Organisationstipps, Abläufen, Varianten und Trainertipps. Alle Übungen stehen auch als PDF-Download zur Verfügung.

Neben dem Passspiel und der Ballkontrolle, umfassen die Lernziele aus dieser Trainingseinheit auch Elemente aus dem Koordinationstraining, insbesondere die Orientierungsfähigkeit.

Komplette Trainingseinheit im Futsal zum Thema „Passen und Orientierung“

In der Soccerdrills-Rubrik zum Futsal findest du Grundübungen zum Futsal-Training. Hier, im Thema Passen und Orientierung, vertiefen wir die Grundlagen zu den Passtechniken und fordern zusätzlich eine gute Raumaufteilung, nur so laufen die Übungen reibungslos ab. Die Übungen sind praxiserprobt und sowohl beim Aufwärmen als auch in den Hauptteilen für alle Alters- und Leistungsklassen geeignet. Voraussetzung sind technische Grundfertigkeiten im Passen und der Ballkontrolle.

Gutes Techniktraining im Futsal besteht aus den technischen Elementen Passspiel, Ballannahme/Ballmitnahme, Dribbling, Ballführung und Torschuss. Je nachdem, welche Varianten du umsetzt, enthält diese Trainingseinheit sämtliche Elemente, mit dem Schwerpunkten Passen und Ballannahme/Ballmitnahme. Neben diesen technischen Inhalten, setzen wir auf koordinative Inhalte, insbesondere die Orientierungsfähigkeit.

Es gibt Besonderheiten, auf die der Trainer im Futsal-Training achten sollte. Da unser Thema hier Passen und die dazugehörige Ballannahme und Ballmitnahme als Lernziele beinhaltet, denke bitte daran und fordere es ein: Beim Futsal-Training solltest du immer auf das vermehrte Spiel mit der Sohle achten, dem kommt eine besondere Bedeutung zu. Die Kontrolle mit der Sohle ermöglicht eine bessere Ballkontrolle und vereinfacht die Ballannahme und die Ballmitnahme in alle Richtungen. Erfolgreiches Passspiel ist nur als Direktspiel oder nach Ballkontrolle möglich. Beim Futsal ist dies sehr wichtig, denn die enge Halle erfordert noch mehr Präzision im Passspiel.

5 Erimabälle – Teamsportbedarf.de

Richtige Zeiteinteilung der Futsal-Trainingseinheit

Eine komplette Trainingseinheit anzubieten ist nicht ohne Tücken. Du findest hier drei Übungsformen, eine Aufwärmübung und zwei Übungen für den Hauptteil. Die Inhalte der Aufwärmübung und die in den Hauptteilen sind fließend. Unser Anspruch ist kein klassisches Aufwärmen, schon hier beginnen wir mit dem Technikteil. Insofern kann die Aufwärmübung auch in den Hauptteil verschoben werden.

Insgesamt stehen drei Übungen zur Auswahl. Ob du alle Übungen in einer Trainingseinheit anbieten kannst, hängt von der Zeit ab, die dir für dein Training zur Verfügung steht. Weiterhin ist die benötigte Zeit stark abhängig von der angebotenen Intensität. Setzt du alle Varianten um, wirst du wahrscheinlich mehr Zeit benötigen, als dir zur Verfügung steht. Ein weiterer Faktor ist die Leistungsfähigkeit deines Teams. Kann es die Übungen gut und schnell umsetzen?

Wie auch immer, du solltest dein Training so anbieten, dass noch für ein Abschlussspiel ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Versuche nicht unbedingt alles ins Training zu packen. Du kannst zum Beispiel eine Übung in einem weiteren Training anbieten und/oder eine Übung wieder anbieten und dann um Varianten anreichern.

Aufwärmen - Futsal-Training - Passen und Orientierung

Futsal - Hallenzopf

Aufwärmen – Hallenzopf als PDF

Diese Soccerdrills-Übung ist ein Klassiker und eignet sich hervorragend zum Aufwärmen in der Halle. Zwischenzeitlich findet man diese Übung mehrfach in einschlägiger Fußball-Fachliteratur und als Übung im Futsal-Training. Durch den sprungreduzierten Ball wird die Übung noch dynamischer. Es geht natürlich auch mit einem „normalen Hallenball“, dann ist der Ablauf schwieriger.

Organisation:

  • Wir benötigen Dreiergruppen, jeweils mit einem Ball.
  • Die Spieler werden auf einer Torseite der Halle in einer Linie postiert (siehe Grafik A, B und C), der Spieler in der Mitte hat einen Ball zur Verfügung.
  • Geht die Anzahl der am Training teilnehmenden Spieler nicht in Dreiergruppen auf, wird ständig getauscht.

Ablauf:

  • 1. Spieler B passt auf den startenden Spieler C.
  • 2. Spieler C kontrolliert den Ball kurz und passt auf die andere Spielfeldseite.
  • 3. Spieler C ist zwischenzeitlich zum Anspiel gestartet.
  • 4. Spieler B hinterläuft Spieler C.
  • 5. Spieler A kontrolliert den Ball kurz und passt auf die andere Seite zu Spieler B.
  • 6. Spieler C hinterläuft Spieler A.
  • So geht der Ablauf immer weiter.
  • Auf der anderen Hallenseite postieren sich die Gruppen neu. Von dort geht es zurück, wenn alle Gruppen angekommen sind.

Varianten:

  • Die Abstände der Spieler zueinander werden verringert/vergrößert. Stehen die Spieler sehr eng zueinander (fast Schulter an Schulter), ist der Ablauf eine echte Herausforderung.
  • Von der anderen Hallenseite startet immer gleichzeitig eine Gruppe. Gute Orientierung bei den Laufwegen und Pässen ist erforderlich, um Ballverluste zu vermeiden.
  • Auf der anderen Feldseite befindet sich ein Tor mit Torhüter. Entsprechend endet der Ablauf möglichst mit einem Torerfolg.
  • Nur direktes Passspiel.

Trainertipps:

  • Fordere deine Spieler immer wieder zu Temposteigerungen im Ablauf auf.
  • Bei der Variante mit engen Abstände sollen deine Spieler Lösungen finden, lasse sie kommunizieren.


Hauptteil I - Futsal-Training - Passen und Orientierung

Futsal - Wer hat an der Uhr gedreht?

Hauptteil I – Wer hat an der Uhr gedreht? als PDF

Jetzt wird es für dein Team schwerer nicht die Orientierung zu verlieren. Wir arbeiten nicht gegen, sondern mit der Uhr.

Die Übung besticht durch die vielen verschiedenen Laufwege und Passrichtung; die sich insbesondere in den Varianten ergeben. Zusätzlich müssen sich die Spieler noch auf unterschiedliche Trainerkommandos einstellen, die wieder andere Spielrichtungen vorgeben. Das Ziffernblatt einer Uhr dient als Orientierungshilfe, allerdings nur im Kopf, was die Sache nicht vereinfacht.

Organisation:

  • Schaue dir die Grafik genau an, das Zifferballt der Uhr müssen sich deine Spieler vorstellen, erkläre es genau.
  • Am äußeren Rand der gedachten Uhr stellen wir bei 12, 3, 6 und 9 Uhr jeweils ein Hütchen auf.
  • Im Zentrum der Uhr haben wir Bodenmarkierungen ausgelegt, sie dienen zur Orientierung im Ablauf. Hast du einen Mittelkreis zur Verfügung, der zusätzlich noch ausreichend Platz zum Spielfeldrand lässt (so wie in der Grafik), kann darauf verzichtet werden.
  • Auf 12, 3, 6 und 9 Uhr postieren wir jeweils mindestens zwei Spieler. Achtung: In einer Variante werden weitere Spieler benötigt.
  • Die Startspieler bei 3 und 6 Uhr haben einen Ball zur Verfügung.

Ablauf 1:

  • Die Startspieler auf 12 und 6 Uhr (A) starten ohne Ball in den Kreis.
  • Die Startspieler auf 3 und 9 Uhr (B) verfügen jeweils über einen Ball. Wenn die Spieler A den Kreis erreichen, erfolgen genaue Zuspiele.
  • Die Spieler (A) kontrollieren das Zuspiel, drehen mit dem Ball in Richtung ihrer Startposition ab und passen auf den nächsten Spieler ihrer Gruppe. Anschließend kehren sie in ihre Ausgangsgruppe zurück.
  • Zwischenzeitlich starten die vorherigen Passspieler (B) ohne Ball in den Kreis.
  • Sie erhalten die Zuspiele von den Spielern aus den Gruppen A.
  • Es folgt wieder die Ballkotrolle, die Drehung mit Ball und Rückpässe in die eigene Gruppe.
  • So geht der Ablauf immer weiter.

Hinweis zum Ablauf, auch in den Varianten:

  • Die Spieler folgen immer dem Passweg und schließen sich entsprechend der Gruppe des Passempfängers an.
  • Es starten immer Spieler in den Kreis, in deren Gruppe sich kein Ball befindet.

Varianten zum Ablauf 1:

  • Aus dem Kreis erfolgen die Rückpässe nicht in die eigene Gruppe, sondern in die gegenüberliegende. In der Grafik würde der Spieler auf 12 Uhr nicht dorthin zurückpassen, sondern auf 6 Uhr. Entsprechend passt der Spieler, der von 6 Uhr in den Kreis gelaufen ist auf 12 Uhr weiter.
  • Der Trainer gibt die Passrichtungen aus dem Kreis vor. Zum Beispiel 12 und 3 Uhr, entsprechend erfolgt der Pass zur Gruppe am Rand. Da die Spieler immer ihrem Passweg folgen sollen, gebe deine Kommandos entsprechend geschickt oder sorge für ausreichend große Gruppen, damit diese sich nicht leerlaufen. Du kannst diese Aufgabe auch an die Spieler übertragen. Sie sollen sich immer einer Gruppe anschließen, die nur über wenige Spieler verfügt.

Ablauf 2:

  • Der Ablauf ist mit dem Ablauf 1 fast identisch. Insofern können sämtliche Abläufe und Varianten übernommen werden.
  • Den Unterschied kannst du in der Grafik erkennen (A). Die Bälle werden im Zentrum gestoppt, sie ruhen. Die Spieler tauschen anschließend die Bälle, indem sie den Ball vom Mitspieler erlaufen.

Ablauf 3:

  • Wir postieren vier zusätzliche Spieler im Zentrum.
  • Auf 12, 3, 6 und 3 Uhr haben die Startspieler jeweils einen Ball.
  • Die Spieler im Zentrum werden gleichzeitig von den Außenspielern angespielt.
  • Die Spieler im Zentrum kontrollieren den Ball kurz und passen dann, möglichst auf die gegenüberliegende Seite zurück. Sie folgen ihrem Pass und schließen sich der entsprechenden Gruppe an.
  • Die ersten Passgeber starten zwischenzeitlich ins Zentrum und werden dann wieder von den Außenspielern angespielt.

Varianten zum Ablauf 3:

  • Gebe einen, zwei oder drei Ballkontakte im Zentrum vor, bevor der Pass nach außen erfolgt.

Trainertipps zum Ablauf 1 bis 3:

  • Fordere schnelle Positionswechsel.
  • Erhöhe das Übungstempo.


Hauptteil II - Futsal-Training - Passen und Orientierung

Futsal - Diagonalpasskette

Hauptteil II – Diagonalpasskette als PDF

Jetzt wird es anspruchsvoll, aber dein Team schafft das! Wir nutzen die gesamte Hallendiagonale und lassen passen, prallen und kontrollieren. Du solltest gut erklären, Geduld mit deinem Team haben und wenn dann der Einstieg klappt, wird es im zweiten Ablauf richtig schwer.

Organisation Ablauf 1:

  • In der Grafik erkennst du 5 Positionen, zur Orientierung haben wir zusätzlich Bodenmarkierungen ausgelegt. Auf Position A befinden sich mehrere Spieler und mindestens ein Ball (Reservebälle bereitlegen). Auf den weiteren Positionen wird jeweils ein Spieler postiert, es sind auch zwei pro Position möglich.

Ablauf 1:

  • Spieler A passt auf Spieler B.
  • Spieler B kontrolliert den Ball kurz und passt auf den startenden A zurück.
  • A kontrolliert den Ball kurz und passt zu C, der den Ball wieder kurz kontrolliert. Anschließend übernimmt A die Position von B.
  • B ist zwischenzeitlich in Richtung C abgedreht, kontrolliert das Zuspiel von C kurz und passt weiter zu D. B übernimmt die Position von C.
  • C ist zwischenzeitlich in Richtung D abgedreht, kontrolliert das Zuspiel von D kurz und passt weiter in den vertikalen Lauf von D. C übernimmt die Position von D.
  • D kontrolliert den Ball kurz und passt weiter auf E. E kontrolliert den Ball kurz und passt auf D zurück. D kontrolliert den Ball kurz und pass in den horizontalen Lauf von E. D übernimmt anschließend die Position von E.
  • E kontrolliert den Ball kurz und passt in die Startgruppe (A) und schließt sich anschließend dieser an.
  • Jetzt beginnt der Ablauf erneut.

Organisation Ablauf 2:

  • Der Ablauf ähnelt dem Ablauf 1, es gibt jetzt zwei diagonale Passwege und das ist erheblich schwerer. Die Organisation entnehme bitte der Grafik. In der Grafik haben wir wegen der Übersichtlichkeit (kurze Ballkontrolle, Laufweg nach der Aktion zur nächsten Position) auf einige Pfeile verzichtet.

Ablauf 2:

  • Grundsatz: Nach ihrer Aktion übernehmen die Spieler immer die nächste Position.
  • Der Ablauf entspricht dem Ablauf 1. Du erkennst jetzt zwei Startgruppen (A rot und A blau).
  • Folge dem farblichen Verlauf A-D rot und blau. Sie sind jeweils identisch und die Abläufe kreuzen sich im Zentrum.
  • Auf den Geraden wird es einfacher, zur Vereinfachung ist hier kein Doppelpass mit Spieler D mehr erforderlich. Eine weiter Position (E) wie im Ablauf 1 wird nicht mehr benötigt.

Trainertipps zum Ablauf 1 und 2:

  • Überfordere dein Team nicht, habe Geduld.
  • Bereite dich organisatorisch und gedanklich gut auf diese Übung vor.


Abschlussspiel

Lege, wir Christian Arentz es am Ende seines Artikels „Grundsätze für erfolgreiches Hallentraining“ beschreibt, mehrere Spielfelder übereinander. So können alle spielen und keiner muss zuschauen.

  • Provokationsregel: Ein Tor kann nur erzielt werden, wenn jeder in der Mannschaft den Ball vorher berührt hat.
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