Aufbaukurs - 3. Abend: Kinderfußball (E/U11)

Der 3. Abend des Aufbaukurses widmet sich der E-Jugend (U11)

E-Jugend - Training und Spielen mit älteren Grundschulkindern (9-11 Jahre)

Fußball pur
©a_wittich/Fotolia.com

Im Idealfall steht der E-Jugendtrainer zu Beginn vor einer ehemaligen F-Jugend (U8/U9), die grundsätzlich die groben bzw. wesentlichen fußballerischen Bewegungsabläufe schon zwei Jahre lang mit ganz, ganz viel Spaß trainiert hat und sich zudem an Regeln und Absprachen grundsätzlich halten kann.  Diese Kinder können fußballerische Dinge zwar noch nicht elegant, schnell und perfekt, aber sie können eben schon mal den Ball mit dem Knie annehmen, mit dem schwachen  Fuß einen kurzen Pass in die grobe Richtung spielen etc.  Dass es noch nicht perfekt ist, das macht auch gar nichts, denn erst jetzt kommen die Kinder ja langsam in das „Goldene Lernalter“ des Fußballs.

Auf den ersten Blick fällt auf, dass die E-Jugendlichen so sein wollen wie ihre Vorbilder: Die Hälfte läuft zurzeit im Götze-Dress samt Reus-Haarschnitt auf den Trainingsplatz, auch wenn sie eigentlich Schalkefans sind. Parallel dazu wächst die individuelle Lern- und Leistungsbereitschaft. Als zweites fällt auf, dass von „Laufenden Meter“ bis zu 1, 65 cm auch jede Körperlänge und Gewichtskategorie vertreten ist, der Trainer ist manchmal nicht mehr der größte oder schwerste auf dem Platz. So manches Kind hat dabei allerdings kaum Spannkraft und braucht unbedingt eine zusätzliche Haltungsschulung bzw. Stabilitäts- und Kräftigungsübungen. Die Bewegungsarmut und Hüftsteifheit mancher Kinder erkennt man leider oft schon direkt nach dem Anpfiff. Und leider fällt daher auch auf, dass die Leistungsunterschiede in diesem Alter auffällig groß werden, was den Trainer nicht nur vor eine trainingsorganisatorische, sondern auch vor eine pädagogische Herausforderung stellt.

Grundsätzlich gelten für E-Jugendliche aber auch noch die Persönlichkeitsmerkmale der F-Jugendlichen, es sind immer noch Grundschulkinder mit etwas längerer Aufmerksamkeitsspanne, sodass der Trainer sich kaum umstellen muss. Allerdings legt er jetzt quasi „eine Schippe drauf“ und sollte auch erstes „Finetuning“ betreiben. Bei besonders guten Teams kann er auch schon an der Geschwindigkeitsschraube leicht drehen sowie die Wahrnehmung erstmalig schulen.

Beim optimalen E-Jugendtraining setzte der Idealtrainer Maximus Klopp auf:

Viele Wiederholungen der Grundtechniken und das zusätzliche Einüben schwierigere Techniken (z.B. die Grundregel: „Drei Finten erprobt das Kind! Zumindest einen Ausfallschritt.“)

  • die Bewegungsabläufe sollten nun korrekt ausgeführt werden, dazu werden beim Techniktraining auch freundliche, gezielte Korrekturanweisungen gegeben (es geht immer eine korrekte Ausführung vor Schnelligkeit!)
  •  taktische Grundüberlegungen für die Raumaufteilung (beispielsweise darf sich ein Kind schon mal auf dem Platz geschickt freilaufen, sich anbieten bzw. als gesamtes Team darf „verschoben“ werden (die Verteidiger brauchen hinten nicht „festkleben“), man kann von „hintern heraus spielen“ und nicht nur „bolzen“ etc. In der Halle sollte man unbedingt versuchen, den Ball möglichst flach zu halten!)
  • Spielformen mit Zusatzregeln werden gelegentlich im Training eingeführt (5 Minuten lang: nur drei Ballkontakte, 5 Minuten lang: alle Pässe und Schüsse nur mit dem schwachen Fuß erlaubt usw.)
  • des Öfteren hat nun nicht mehr jedes Kind einen Ball, sondern auch zwei Kinder zusammen einen Ball, damit auch das gegenseitige Zupassen sowie die Ballannahme und Ballmitnahme geschult werden (Ansonsten holen wir die Spanier leider nie ein!)

Aufgabe 8: Du bist Trainer einer E-Jugend (U10/U11). Was schreibst du denn auf deinen „Jahresplan“ eigentlich drauf? Was trainierst du häufiger, was fast nie (in den ca. 30 Min. im mittleren, fußballspezifischen Technikteil jedes Trainings)?

Wenn du rechts auf das Bild klickst, kannst du dir den Bogen als PDF downloaden, online ausfüllen und ausdrucken. Vergleiche dann deine Antworten mit den richtigen Lösungen auf der nächsten Seite. Bei Problemen mit deinem Browser beachte die Links zu den Hinweisen.

1: gar nicht sinnvoll
2: wenig sinnvoll

3: kann man mal machen
4: ist gut
5: sollte man machen

Passen und Ballan- und mitnahme *
Rennen mit Ball am Fuß
Dribbeln, den Ball mit mehreren Fußteilen spielen
Drehungen
Schießen mit beiden Füßen
Ballkontrolle
Köpfen
1 gegen 1 / 2 gegen 2
Ball abschirmen
Ball annehmen und drehen
Flankenläufe und Torabschluss
1 gegen 1 Verteidigungsübungen
Taktiktraining
Agilitäts- und Beweglichkeitstraining
Reaktions- und Wahrnehmungsschulung

* Hier ist mit „Passen“ mit beiden Füßen schon ein sich bewegender Partner gemeint

Du hast für dich die richtige Lösung notiert? Dann mal flott weiter zu nächsten Seite!

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