Aufbaukurs - 1. Abend: Kinderfußball (U7)

Der 1. Abend des Aufbaukurses widmet sich den Allerjüngsten (U7) und ihren "Turnstunden mit Ball"

Wir wollen nun die verschiedenen Altersgruppen ganz genau betrachten und auch auf besondere Fragen des Trainerlebens spezieller eingehen. Welche verschiedenen Dinge von einem "guten Trainer" grundsätzlich verlangt werden, das weiß du ja jetzt schon, wenn du unseren "Grundkurs für Fußballtrainer" absolviert hast. Also, auf geht es! Fangen wir ganz, ganz unten an und schaffen den Maximus Klopp der Pampas-Liga!

Training und Spielen mit den Allerjüngsten (3-6 Jahre)

Ein kleiner Fußballstar
©John Steel/Fotolia.com

Die „Bambini“, „Minis“ oder „G-Jugend“ sind in der Regel Kinder im Vorschul- bzw. Kindergartenalter. Die Unterschiede zwischen ihnen sind ganz gewaltig, weil ein Sechsjähriger quasi 50% länger auf der Welt ist als ein Vierjähriger. Manche Kleinkinder sind schon richtig kleine Kicker mit etwas „Wumms“ beim Schießen, andere nehmen den Ball noch während des Spiels in die Hand und können kaum rückwärts laufen. Richtig zählen können auch die wenigsten, sodass meistens der nach einem Spiel der Allerglücklichste ist, der den letzten Treffer erzielt hat – und wenn es das 1:15 war.

Diese Kinder haben in diesem Alter noch einen großen natürlichen Bewegungs- und Spieldrang, sie wollen von ganz alleine rennen, toben und Dinge einfach ausprobieren. Ihre Muskulatur ist allerdings erst schwach ausgebildet, mit der Koordination hapert es auch noch deutlich, die Bewegungen sind noch nicht rund. Sie werden in der Regel recht schnell müde (kurze Pause, dann geht es aber wieder voll weiter!).

Allerdings sind die Bambini noch beweglicher als Gummipuppen (Zerrungen = Fehlanzeige!). Diese Altersgruppe ist ferner besonders neugierig (Aufsichtspflicht!) und hat ganz viel kindliche Fantasie, jedoch sind die Kleinsten auch sehr ich-bezogen und „Wo-ist-eigentlich-meine-Mamma?“ Sie haben eine maximale Konzentrationsspanne von ca. Lebensalter-plus-fünf-Minuten. Ihre Fußballtaktik besteht oft noch aus Blümchenpflücken oder dass alle hinter dem Ball her laufen, dabei auch locker hinter dem Tor weiter spielen. Und die Anzeigentafel in der Halle ist ja sooooooo interessant!

Daraus ergibt sich doch quasi von ganz alleine das „Fußballtraining“, welches diese Altersgruppe benötigt und das man eher als „Spielstunde mit Bällen“ oder „Kinderturnen mit Bällen“ bezeichnen könnte: Der Trainer muss zusehen, dass die Kinder alle möglichst oft einen geeigneten, kleinen und leichten Kinderball in die kleinen Hände und vor die kleinen Füße bekommen (möglichst Größe 3 und leicht, sonst stimmen die Hebel nicht!), damit sie sich an das Spielgerät mit vielen Ballkontakten gewöhnen können. Das Üben mit unterschiedlichen Bällen wird aber ebenso empfohlen.

Alle Regeln und Abläufe sind möglichst zu ritualisieren und einfach zu halten. Und wenn man sich noch einmal durchliest, wie die wirklich jungen Kinder hier oben beschrieben wurden, dann ist doch auch eines ganz klar: Alle Übungen und Spiele müssen einfach zu erklären bzw. zu lernen sein oder dürfen nicht länger als maximal 10 Minuten dauern, denn dann braucht es zumindest eine Variation, um die Aufmerksamkeit länger zu halten bzw. zu erneuern, und wenn der Trainer auch noch so ein lustiger Spaßvogel und Papa-Bär ist.

Kinder lieben Fußball
©Frédéric Prochasson/Fotolia.com

Der Bambini-Trainer selbst ist dann ein vorausschauender Idealtrainer Maximus Klopp, wenn er die Kinder auf das richtige Fußballtraining ab der F-Jugend (U8/U9) gut vorbereitet, indem er sie spielerisch und mit vielen Bewegungsaufgaben, Balancierherausforderungen und Laufspielen „trainiert“ bzw. besser sportlich „anleitet“. Kann beispielsweise jemand noch nicht rückwärts laufen, so bringt er ihm das möglichst interessant verpackt bei, hat ein Kind Gleichgewichtsprobleme, so lässt er balancieren usw.

Letztlich sorgt der Trainer für eine polysportive, vielseitige Grundausbildung der kleinen Sportler, bei der - wie durch einen Zufall - jedes Mal viele Bälle verwendet werden und immer ganz viel Spaß mit dabei ist. Kurz: Es wird grundsätzlich viel gehüpft, sich gedreht, gekrabbelt, gesprungen, geklettert, balanciert, Bälle transportiert, gelaufen usw. Man nutzt die Zeit sinnvoll, um motorische Fähigkeiten zu verbessern und auch die Kinder an den Umgang mit anderen Kindern und das Einhalten von (oft noch vereinfachten) Regeln zu gewöhnen. Wenn das Ganze in eine fantasievolle Geschichte verpackt wurde, ist das umso besser!

Was passiert, wenn man das nicht macht?  Sportlich gesehen kann man schon mittelfristig nicht mit den Teams mithalten können, die universal sportliche Kinderfußballer entwickeln. Und was psychologisch angerichtet wird, dazu kann nicht oft genug auf den traurigen, autobiographischen Text „Die goldene Ananas“ verweisen.

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