Welcher Spielfeldrand-Typ bist du?

Brüll doch, es hört dir keiner zu

Wir kenne dieses Phänomen sogar aus der Bundeliga. Fast jeder der Zuschauer wäre der bessere Trainer. In der Bundesliga können wir darüber lachen, aber wie sieht es bei den Kindern aus, die sich Woche für Woche diesen Besserwissern ausgeliefert sehen.

Brüll doch, es hört dir keiner zu

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Fabio ist ein Versager

Nehmen wir den kleinen Fabio aus der U9 eines Dorfvereins. Zum dritten Mal läuft er mit Ball allein auf das gegnerische Tor zu und schafft es wieder nicht, ein Tor zu erzielen. Der Trainer ist kurz vor dem Ausrasten und waltet seines Amtes: "Der Nächste muss sitzen, sonst hol ich dich vom Feld, nur damit das klar ist!" Auf der anderen Spielfeldseite kann ein Vater es nicht fassen, natürlich nicht das Auftreten des Trainers, sondern die vergebenen Chancen. "Das schau ich mir nicht mehr mit an, warum wird das nicht trainiert?!" Vor lauter Aufregung fällt ihm dabei fast seine Zigarette aus der Hand.

Warum verhalten sich die Erwachsenen so? Fragt man die Eltern, so wollen sie nur das Beste für ihr Kind. Was das ist, wissen nur die Erwachsenen, die Kinder verstehen davon weniger. Spiegel-Online schrieb dazu: viele brüllende Väter werden zu brüllenden Trainern am Spielfeldrand.

Erwachsene wollen Leistung sehen, Kinder wollen zwar gewinnen, aber erstmal geht es um Spaß und Freude und das geht nur ohne Druck von außen.

Verhaltenstypen am Spielfeldrand

Die Uni Köln beobachtete 2009 insgesamt 52 F- und E-Jugend Spiele. Das Ergebnis überrascht nicht: es gab nicht ein Spiel ohne lautstarke negative Kommentare seitens der Trainer und Eltern. Auffällig war dabei, dass 48,4% der Eltern zum ruhigen Typ gehören.

Es wurden dabei sieben Verhaltenstypen klassifiziert:

1. Der ehrgeizige Typ

Trainer: Er will immer gewinnen und ordnet diesem Ziel alles unter. So setzt er zum Beispiel nur die guten Spieler ein.

Eltern: Wollen auch gewinnen und kritisieren dabei lautstark ihr eigenes Kind.

2. Der Besserwisser

Fallen durch Kommentare auf wie: "Du kannst..!", "Mach doch...!", "Du darfst nicht..!" und "Du musst..!"

3. Der unkritische Typ

Kritisiert nicht die Kinder, findet nur das Ergebnis blöd.

4. Der impulsive Typ

Begleitet das Spiel von der ersten bis zur letzten Minuten mit negativen und positiven Anmerkungen, meistens lautstark.

5. Der aggressive Typ

Bei Benachteiligung des Teams oder seines Kindes, fordert er die Kinder zur Aggressivität auf, was häufig in Gewaltaufforderung endet.

6. Der Lobende Typ

Kritik gibt es nicht, egal was passiert, es wird nur gelobt, egal was passiert.

7. Der ruhige Typ

Keine Kritik, greift ins Spiel nur mit einfachen, verständlichen Anweisungen ein, wenn überhaupt.

Quellen : Spiegel-Online, Uni-Köln, vorbildsein.de

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