Disziplin im Fußballteam

Regeln festsetzen und die Einhaltung umsetzen

Vor Saisonbeginn ist der richtige Zeitpunkt für gezielte Maßnahmen. Immer wieder taucht die Frage auf, was ein Fußballtrainer unternehmen kann, um der Disziplinlosigkeit vorzubeugen oder sie in den Griff zu bekommen?! 

Regeln festsetzen und die Einhaltung umsetzen

Eine gute Gemeinschaft funktioniert nur dann, wenn ihre Mitglieder sich an Regeln halten, dies gilt auch für ein Fußballteam. Das Alter des Teams spielt dabei erstmal keine Rolle, allerdings weichen die Inhalte der einzufordernden Regeln in den Altersklassen erheblich voneinander ab.

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Immer wieder taucht die Frage auf, was ein Fußballtrainer unternehmen kann, um der Disziplinlosigkeit vorzubeugen oder sie in den Griff zu bekommen?! Wir müssen dabei ganz klar zwischen den Regeln unterscheiden, die für ein gutes Miteinander unverzichtbar sind und denen, die unbedingt gewünscht werden, meistens vom Trainer.

Erziehungsfehler ausgleichen

Unverzichtbar ist der gegenseitige Respekt, die Zuverlässigkeit, Fairplay, Höflichkeit und die Ablehnung jeglicher vorsätzlicher körperlicher Gewalt oder krimineller
Handlungen. Dies gilt nicht nur im Team, sondern auch für das Vereinsleben und
außerhalb des Fußballplatzes.

Hört sich einfach an, wird im Detail aber richtig schwierig. Denn jeder definiert zum Beispiel "Respekt" oder "Höflichkeit" anders. Nehmen wir das "Grüßen": Es ist für viele eine wichtige Form der Höflichkeit, andere legen darauf nicht so viel Wert.

Ein Fußballteam besteht aus einem zusammengewürfelten Haufen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Viele verschiedene soziale Schichten, Kulturen und damit viele unterschiedliche Erziehungsmuster treffen aufeinander. Dies macht den Fußball so spannend und es ist die Aufgabe des Trainers Regeln aufzustellen, die für alle verbindlich sind.

Dies ist schon schwierig genug, denn häufig hat man es mit Spielern zu tun, die einfache Verhaltensregeln nicht aus dem Elternhaus mitbekommen. Dabei ist es völlig egal, ob arm oder reich, die Probleme sind vielschichtig.

Sich als Trainer auf Erziehungsfehler der Elternhäuser zurückzuziehen ist bequem und einfach, aber zu wenig. Natürlich haben wir Einfluss auf unsere Spieler, zumindest in der Zeit, die wir gemeinsam verbringen. Dies ist unser primäres Ziel und wir sollten es nicht verleugnen, denn unsere Aufgabe ist nicht nur das Vermitteln von Fußballtechniken und das Erringen von Meisterschaften.

Disziplin? Ja, aber nicht verzetteln!

Irgendwann kommt der Tag, an dem sich jeder Trainer seine Gedanken macht, wie er bestimmte Regeln umsetzen kann. Dabei kann man sich schnell verzetteln, entsprechend sollte zunächst nur auf die Grundregeln geachtet werden.

Schnell ist man sonst bei mindestens 20 Regel, wer soll das objektiv und nachhaltig kontrollieren? Das Ganze wird zur Wissenschaft und je mehr Regeln es gibt, desto unwichtiger wird jede einzelne für den Spieler. Wenige Regeln, dafür aber konsequent durchsetzen, dies ist unser Ziel.

Unbedingt die Altersklassen beachten

Beim Festlegen von Regeln ist unbedingt auf das Alter der Spieler zu achten. In den jüngeren Altersklassen sind die Eltern über die Inhalte zu informieren, denn ohne sie geht gar nichts, schon aus rechtlichen Gründen. Sie sind es auch, die für die Einhaltung vieler Vorgaben verantwortlich sind.

Zuverlässigkeit und dazu gehört die Pünktlichkeit seien hier als Beispiel genannt. Ein Kind für seine Unpünktlichkeit zu bestrafen ist dann ungerecht, wenn es von einem Elternteil zum Training oder Spiel gebracht wird.

Die Eltern mit "ins Boot zu nehmen" bedeutet nicht zwangsläufig, um ihr Einverständnis zu bitten.

Wie werden Regeln aufgestellt

Oft werden die Verhaltensregeln vom Trainer vorgegeben und die Spieler lernen im Laufe der Zeit, was dem Coach gefällt und verhalten sich entsprechend.

Das mag gut gehen, es ist aber immer besser, diese Regeln gemeinsam mit dem Team aufzustellen, nur so finden sie auch die nötige Akzeptanz bei den Spielern. Insbesondere bei den älteren Jahrgängen ist dieses Vorgehen unverzichtbar. Es sind Teamregeln, keine Trainerregeln und es sei hier nur beiläufig erwähnt, dass die Regeln auch vom Trainer einzuhalten sind.

Als Kindertrainer ist das etwas anders, die Eltern wurden bereits genannt. Trotzdem ist es sehr interessant sich auch von den Kleinsten etwas über Teamregeln anzuhören. Sie können ihre Wünsche sehr gut vortragen und als Trainer erhält man oft einen Einblick ins Team, der als Erwachsener so gar nicht erkannt wurde.

Um die Wichtigkeit der Regeln zu unterstreichen empfiehlt es sich ein "Commitment" von jedem Spieler unterschreiben zu lassen. Bedeutet: wenige aber klare Regeln werden schriftlich festgehalten und jeder Spieler bestätigt durch seine Unterschrift, diese Vorgaben zu beachten. Solch ein Commitment führt auch zur Selbstkontrolle des Teams und kann dem Trainer die Arbeit erheblich erleichtern.

Ein guter Zeitpunkt zum Festlegen von Teamregeln ist natürlich vor Saisonbeginn. Akute Probleme erfordern aber auch ein Handeln und ein Teamgespräch zu jeder Zeit.

Das Wichtigste dabei ist: es sind unsere Regeln, deshalb achten wir gemeinsam darauf, dass sie eingehalten werden.Je früher das so umgesetzt wird, desto einfacher hat der Trainer es später in den "Flegeljahren". Oder sagen wir so:

"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr"

Bestrafen, aber wie?

Wie die Teamregeln umgesetzt werden und welche Strafen bei Missachtung sinnvoll sind, darüber kannst du hier mehr erfahren. Zusätzlich haben wir eine Vielzahl von Meinungen und Inhalte aus "Strafkatalogen" zusammengestellt, die die Vielfalt dieses Problems deutlich darstellen.

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