Altersgerechtes Aufwärmen im Kinderfußball

Inhalte, Frust und Konzentrationsmangel

Jeder Kindertrainer hat sich schon die Frage gestellt, warum die Kinder beim Einstieg ins Training so fürchterlich unkonzentriert sind? Ist doch klar, der Motor läuft bereits und die Kinder wollen schnellstmöglich durchstarten.

Inhalte, Frust und Konzentrationsmangel

Ob auf dem Feld oder im Hallenfußball, immer wieder kann man als Beobachter von Kinder- und Jugendtrainings feststellen, dass das Aufwärmen nichts mit altersgerechtem Inhalten gemeinsam hat.

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Die Bedeutung der körperlichen und motivierenden Inhalte des Aufwärmens werden dabei häufig übersehen. Den Kindern wird das Warm Up der Seniorenfußballer angeboten, ohne darüber nachzudenken, ob die Belastung pädagogisch überhaupt sinnvoll und vielleicht sogar gesundheitsschädlich ist.

Was bedeutet "Altersgerechtes Aufwärmen" aber tatsächlich? Unbestritten ist das Alter ein wichtiger Faktor bei der Gestaltung, aber vorsichtig: in vielen Publikationen werden die Kinder in Schubladen gesteckt, nach Alter eingeteilt und ein entsprechendes Aufwärmprogramm empfohlen. Dies allein führt oft zu fatalen Fehlern, denn die Kinder befinden sich in unterschiedlichen biologischen Entwicklungsphasen. Als Beispiel nehmen wir einmal die Mädchen, die bekanntlich den Jungs in der körperlichen Entwicklung voraus sind. Berücksichtige ich das als Trainer nicht, liege ich mit meinem Aufwärmtraining völlig falsch.

Warum überhaupt Aufwärmen?

Richtiges Aufwärmen ist wichtig, weil dadurch der Kreislauf angeregt wird und das Verletzungsrisiko abnimmt.

Bei den Senioren bedeutet dies, das Aufwärmprogramm wird in drei Abschnitte eingeteilt. Begonnen wird mit lockeren Bewegungsübungen, gefolgt von einfachen Übungen mit dem Ball. Im letzten Abschnitt wird die Belastung gesteigert und den bevorstehenden Aufgaben angepasst. Vor einem Spiel sind das zum Beispiel häufig Überzahlspiele, um eine wettkampfnahe Einstimmung zu erzielen.

Die Intensität des Aufwärmens ist dabei abhängig von der körperlichen und mentalen Belastung, die anschließend folgt. Weitere Faktoren sind das Alter und das Leistungsniveau. Hiernach richtet sich auch, wie intensiv individuelles Aufwärmen erforderlich ist. Dies kann jeder Trainer als grobe Richtschnur für die Planung eines Erwärmungsprogramms anwenden.

Kümmern wir uns aber wieder um unsere Kinder, warum können wir diese Grundsätze dort nicht einfach übernehmen?

Warum benötigen Kinder ein anderes Aufwärmprogramm?

Kinder haben völlig andere physiologische und psychische Voraussetzungen als Erwachsene.

Dies ist der einfache und logische Grund, weshalb Kinder anders erwärmt werden müssen, bevor das Training und das Spiel beginnt. Der Kindertrainer hat dabei keinen Spielraum, er muss dies berücksichtigen.

Betrachten wir dazu die grundsätzlichen Altersklassen, für die völlig andere Regeln gelten. Hierzu zählen uneingeschränkt die Bambini und F-Junioren. Bereits bei E-Junioren können unterschiedliche Entwicklungsstände bei den Kindern vorliegen, richtig schwer wird es dann ab der D-Jugend.

Der Trainer muss dringend beachten, dass mit dem Einsetzen der Pubertät die Flexibilität von Gelenken und Muskeln abnimmt und dieser Zeitpunkt ist bekanntlich individuell.

Bis hierhin sind die Inhalte des klassischen Aufwärmens für Kinder überflüssig. Wer glaubt, Kinder benötigen diese Abläufe, um sich endlich zu konzentrieren, der irrt gewaltig.

Welche Inhalte hat altersgerechtes Aufwärmen?

Im jungen Fußballeralter soll das Aufwärmen motivieren. Das einfache Laufen und andere Inhalte der Erwachsenen langweilen Kinder nur.

Trotzdem sollen die Kinder früh begreifen, dass ein Aufwärmprogramm zum Training und Spiel dazugehört.

Jeder Kindertrainer hat sich schon die Frage gestellt, warum die Kinder beim Einstieg ins Training so fürchterlich unkonzentriert sind? Ist doch klar, der Motor läuft bereits und die Kinder wollen schnellstmöglich durchstarten. Lange Vorträge oder rumstehen, vielleicht sogar dehnen, ist für Kinder belastend. Der Trainer sollte die kleinen Löwen schnellstens loslaufen lassen, auch ohne Aufgabe. Sie werden es mit gesteigerter Konzentrationsfähig später im Training zurückgeben. In der Literatur wird dies einheitlich als "Tummelphase" bezeichnet.

Kinder wollen sich bewegen und die Entwicklungsstufe ist ideal, um Technik- und Koordinationstraining ins Aufwärmprogramm zu integrieren. Bei den Bambini bis in die F-Jugend sieht das etwas anders aus, Fußballtraining ist dort eine Spielstunde und es ist sinnvoll, nicht nur fußballspezifische Elemente anzubieten.

Das Aufwärmprogramm für unseren jungen Nachwuchsfußballer lässt sich ganz einfach gestalten. Staffelwettbewerbe und Fangspiele, unter Berücksichtigung von koordinativen Inhalten und technischen Anforderungen, sind der richtige Einstieg in ein tolles Training oder Fußballspiel.

Staffelwettbewerbe werden auf Soccerdrills in vielen Übungen angeboten, eine Auflistung ist nicht möglich. Wir empfehlen weiterhin unsere "14 Fang- und Bewegungsspiele" und für die Kleinsten, unsere Fantasieübungen auf Bambini-Fußballtraining.de.

Cheryl Casey|Shutterstock.com